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brunnerweg ein eigenes Anwesen mit großem Garten für die Pflege erworben und bezogen wurde.

Hs.-Nr. 20. Israelitisches Kranken-und Pfründnerhaus. Die Stiftung ist im Jahre 1884 gegründet worden. Im Garten des Israelitischen Kranken-und Pfründnerhauses wurde 1913 ein Isolierkrankenhaus errichtet.

Gertraudgasse.

1. (Pleicher-)Bezirk. Verbindet die Gerberstraße mit dem Pleicherkirchplatz. Die Pleicher Pfarrkirche ist der hl. Gertraud geweiht. Die erste St. Gertraudkapelle wurde schon 1133 von dem Baumeister Enzelin auf seine Kosten gebaut. Bischof Embrico Graf v. Leiningen (1125 bis 1147) erhob die Kapelle zur Pfarrkirche und teilte ihr das heutige Pleicher-Viertel zu. 1254 wurde die Kapelle erweitert und 1612 von Grund aus neu gebaut. Von 1248 bis zur Säkularisation (1803) war die Kirche mit dem gegenüber gelegenen St. Marxer-Kloster verbunden. Die jetzige Kirche wurde im Jahre 1612 gebaut und 1613 konsekriert. In der Kirche befinden sich die früher im Kloster St. Markus beigesetzt gewesenen Gebeine des Märtyrers Adrianus und die Toga der Äbtissin Gertraud. Der päpstliche Legat Marcellus hatte die Gebeine im Jahre 1628 dem Kloster zum Geschenk gemacht. Des reichen Schmuckes wegen im 30jährigen Krieg verborgen, von einem Knechte 1631 aber verraten, wurde die Reliquie mit anderen Heiligtümern fränkischer Kirchen und Klöster von den feindlichen Truppen ins Ausland verschleppt. Die Gebeine des hl. Adrianus wurden angeblich in Frankfurt am Main von einem Augsburger Juwelier um 1000 Gulden erkauft, gelangten dann an einen Kölner Kaufmann, der sie im Jahre 1657 dem Kloster St. Markus um 500 Reichstaler wieder abtrat. Der Ölberg vor der Kirche ist angeblich ein Werk des Bildhauers Tilmann Riemenschneider.

Hs.-Nr. 8. Haus zum weißen Heer. Hs.-Nr. 10. Haus zum Heer.

Glockengasse.

5. (Dom-)Bezirk. Verbindet die Domstraße mit der Büttnergasse. Der Name der Straße stammt von dem Hofe zur Sturmglocke, welcher aus den Häusern Domstraße 8 und Glockengasse 7 bestand. (Siehe Domstraße Hs.-Nr. 8.) Hs.-Nr. 5. Bildete mit dem Haus Nr. 2 der Domstraße den Hof zum Regenbogen. Später Gasthaus zur blauen Glocke. Hs.-Nr. 8. Haus zum Glockeneck. Hs.-Nr. 9. Haus zum weißen Adler.

Hs.-Nr. 10. Haus nächst dem Nabenbrunnen. Hs.-Nr. 15. Zum großen und kleinen Raben.

Gneisenaustraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Beginnt an der Friedhofstraße und zieht längs der Bahnlinie Würzburg-Rottendorf gegen Osten.

August Wilhelm Anton v. Gneisenau hat am 27. Oktober 1760 in Schildau in der Provinz Sachsen als Sohn eines als Leutnant in

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