Vorschau

187

Stämme der Ulmen waren die Ursachen, daß die Straße den Namen Schwarze Promenade erhielt. Auch Seufzerallee wurde sie früher im Volksmunde genannt, wahrscheinlich wegen der vielen Seufzer, die dort am Abend promenierende Liebespärchen zum Himmel entsandten. Im Jahre 1866 biwakierten auf der Promenade die bayerischen Chevauleger und der Train. Die Pferde waren an den Bäumen angebunden und fraßen die Rinde ab, was die Ursache war, daß die Bäume nach und nach eingingen. Um 1890 wurden sie durch neue ersetzt, deren Schattenspendung nach einigen Jahren nichts zu wünschen übrig ließ. -Unter Hof versteht man die Residenz (Hoflager) eines Fürsten. Promenade ist eine Anlage für Spaziergänger.

Hofstallstraße.

2. (Hauger-)Bezirk. Führt von der Kapuzinerstraße zur Husarenstraße. Die ehem. fürstbischöfliche Husarenkaserne (6 u. 8) diente während der Anwesenheit des Hofes als Hofstallung. Hs.-Nr. 4. Theresienklinik der Töchter vom göttlichen Erlöser. Früher ein Teil des Gartens des Huttenhofes (siehe Kapuzinersrraße Hs.-Nr. 2). 1903 erbaute Professor Dr. Johannes Müller eine Klinik für innere Krankheiten. Entwurf und Leitung lag in den Händen des Architekten Chr. Mayer. Als Professor Müller einem Ruf nach Nürnberg gefolgt war, ging das Gebäude 1908 an die Töchter vom göttlichen Erlöser über, welche die Theresienklinik er-richteten. Hs.-Nr. 6 u. 8. Ehemalige fürstbischöfliche Husarenkaserne. Die Gebäude dienten älterem Hofdienstpersonale und anderen Familien als Wohnung. Die Hofreitschule wurde längere Zeit vom Universitätsstallmeister und der Artillerie benützt, welch letztere auch die Stallungen mit ihren Pferden belegt hatte. Einige Jahre stand das Gebäude leer, nun dient es, infolge der hier herrschenden Wohnungsnot, Wohnungszwecken. Auch eine Reitschule hat im

Anwesen ihr Quartier bezogen. Ohne Nr. Feuerhaus der Bezirksfeuerwehr Rennweg.

Hofstraße.

Nord: 4. (Neumünster-), Süd: 5. (Dom-)Bezirk. Zieht vom Dom zum Residenzplatz.

Früher Plönlein, nach dem in der Straße (Hs.-Nr. 10) gelegenen Hof Plönlein. Ein Teil der Straße hieß platea, Polonis (Urkunde 1263), dann Bolengasse. Woher das Wort Bolen stammt, läßt sich mit Bestimmtheit nicht feststellen. Die Durchstudierung der alten Straßennamen einer Reihe von deutschen Städten hat keinerlei Anhaltspunkte zur Ergründung des Sinnes gegeben. Die Latinisierung (via) platea Polonis läßt erkennen, daß es sich um einen alten Wortstamm b^%ren bis ins tiefe Mittelalter herein in gar zu geringem Ansehen. Die neuere Deutung: bolen stamme von boln -werfen, schleudern

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 187