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Hs.-Nr. 9. Hof zum Falken. Der Hof war von 1338-1406 die Wohnung des jeweiligen Dompfarrers (siehe auch Domerpfarrgasse Hs.-Nr. 10 und Martinstraße Hs.-Nr. 11) und führte den Namen Hof zur Burgpfarre. Zum Hofe gehörten die Häuser zu der Armenruhe und zum krummen Giebel (Katharinengasse 6). 1629 war der Hof eine Schenkstatt, welche zum Falken genannt wurde. 1634 stieg der Feldmarschall Götz mit Gefolge im Falken ab. Bewundernswert ist die Rokokofassade des Hauses.
Hs.-Nr. 10. Neuer Hof. Bis 1540 war der Hof ein Domherrnhof. Im Hause befand sich die Cyriakuskapelle, die aber mit dem Umbau des Hauses -1853 -eingegangen ist. Das Cyriakusglöckchen wurde im südöstlichen Treppentürmchen der Marienkapelle untergebracht. Es wird am 8. August jeden Jahres geläutet. Es geschieht dies zur Erinnerung an die am 8. August 1266 auf den Mühlbergen zwischen Kitzingen und Sulzfeld stattgehabte Schlacht um das Bistum Würzburg, dessen sich Graf Berthold von Henneberg, unterstützt vom Grafen Castell, bemächtigen wollte. Sieger blieb der Verweser des Bistums, Berthold von Sternberg. Das die Würzburger Krieger zum Siege führende kolossale Cyriakuspanier befindet sich im Luitpoldmuseum.
Hs.-Nr. 11. Hier stand der Hof Klingenberg. Er war schon 1612 eine Wirtschaft, aus der später der Gasthof zum Württembergs Hof erstand. Um die Straße erweitern zu können, wurde das Anwesen von der Stadt angekauft und 1895 abgetragen. Hs.-Nr. 18. Haus Rosenberg.
Hs.-Nr. 20, 22, 24, 26, 28, 36 und 38. Das vormalige Hospital zu den Heiligen Egid und Dietrich, kurzweg Dietricher Spital. Der Gründer des Spitals ist ein Dompropst Otto, der in einer Urkunde des Jahres 1113 erwähnt wird. Er bestimmte für seine Stiftung mehrere ihm eigentümliche Güter, und Bischof Embricho Graf v. Leiningen (1125-1147) schenkte ihm zur Erbauung des Hospitals am Judenmarkt gelegenen Grund und Boden, worauf das Spital samt Kapelle erbaut wurde. Dompropst Otto widmete dasselbe der Ehre der Hl. Egid und Theodorich (Dietrich). Es wurde Dietrichspital genannt und war bestimmt zur Aufnahme und Verpflegung der Kranken und zur Bewirtung von Pilgern. Bezüglich der Aufnahme von Kranken wurde sehr streng verfahren. So heißt es u. a.: Individuen, welche an der Lustseuche litten, schlichen sich hie und da in das Spital ein, wurden aber, wenn man ihre Krankheit erkannt hatte, ausgewiesen, auch dann, wenn sie Domherrndiener waren. Das Wappen des Dietricher Spitals bestand aus 2 goldenen Pilgerstäben in rotem Felde. Im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts war der Meistersänger Jud Süßkind von Trimberg Arzt des Dietrichspitals. Seine Tätigkeit währte indes nur einige Jahre (bis um 1225). Es muß ihm nicht zum Besten in seiner Stellung ergangen sein, denn seine Dichtungen sind voll von Klagen über seine häusliche Not, welche ihn zwinge, vom Hofe der Herren, die ihm Gabe versagen, zu ziehen und nicht mehr höfischen Gesang zu singen. Ihn bedrängen die Herren Hebauf, Findenichts, Darbian von Biegenot und Dünnehabe, und seine Kinder weinten ob der schlechten Schnabelweide. Später