Zugänglich gemacht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Bleifoliierung
Pergament geglättet; letzte Bll. wellig und dunkel; Bl. 1/2 obere Ecke beschädigt, fleckig; Bl. 9 Naht; Bl. 17 Flecken; Bl. 20 Flecken und Loch; Bl. 24ff. Flecken; Bl. 27/28 Quetschfalten.
Angelsächsische, von Frankreich her beeinflußte Uncialis. G mit senkrecht unter die Zeile laufender Unterlänge, LL als Ligatur mit gemeinsamem Basisstrich
Minuskel mit Majuskelelementen, wohl von mehreren Händen. Typische insulare Formen bei Abkürzungen und Schreibfehlern
Kursivminuskel mitunter an Zeilenenden, für Korrekturen und z.B. 24r unten. Kursive in Kritzeleien auf den Rändern von 11r, 11v, 12v.
Im Text wurden über 150 Einträge mit dem Griffel, z.T. Ritzglossen vorgenommen, davon 12 interlineare Griffelglossen, etwa 1v 2 Glossen, 2v 6, 3r 4. Es handelt sich dabei um altenglische, althochdeutsche Glossen, lateinische Korrekturen und Spielereien mit Buchstaben und Wörtern, nicht alle entziffert. Die 27 altenglischen Glossen, 3v-17r, weisen merzisch-kentische Dialektformen auf und wurden von mehreren Händen in einem südenglischen Scriptorium im 8. Jh. eingetragen; mit Thorn-Runenzeichen Þ für th und Wynn ƿ für w. Die althochdeutschen Glossen in ostfränkischem Dialekt sind in deutsch-insularer Minuskel eines nachbonifatianischen Skriptoriums im frühen 9. Jahrhundert im Rhein-Maingebiet geschrieben.
Holzdeckel mit unregelmäßig beschnittenem Schaflederrücken (Rückenleder durch Restaurierung 1960 ersetzt unter Verwendung originaler Teile). Titel auf Pergamentstreifen auf dem Vorderdeckel. Reste einer Schließe. Spuren von Kettenbefestigung am Hinterdeckel oben. Restauriert 1960
In den Innendeckel des Einbands eingebunden waren vier Pergamentstreifen, die ausgelöst wurden. Sie enthielten Ecclesiastes 1,3; 2,1-3; 2,10. Auf dem vierten Streifen befand sich der Rest einer Initiale. Vermutlich aus M.p.th.f.57.
Dombibliothek Würzburg
CVII
59
Rücken und Heftung 1960.