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VORWORT.    XIII

besonders bei Vornamen, wurde die Auflösung bzw. Ergänzung in
eckige Klammer gesetzt (dies geschah übrigens auch sonst wohl, wo
kein Zweifel bestand, um die Art der Abkürzung zu zeigen). Übrigens
wurden abgekürzte Vornamen zumeist in der Form des Originals über-
nommen, die nicht abgekürzten auch in der Wiedergabe ganz aus-
geschrieben. Ich halte es nämlich nicht für ganz gleichgültig, ob ein
Immatrikuland seinen Namen deutsch oder lateinisch, orthographisch
richtig oder unrichtig schreibt — es liegt darin eine gewisse SeTbst-
charakteristik —, und da es sich bei unserer Matrikel durchweg um
eigenhändige Einträge handelt, so erachte ich es als Pflicht, soweit als
möglich diplomatisch treu zu verfahren. Erst im Verlaufe, als der
Druck etwa zur Hälfte gediehen war, zwang eine höhere Gewalt, die
stets zunehmende Teuerung, auch in Fällen zur Abkürzung, wo die
Namen im Original ausgeschrieben sind, wenn dadurch eine Zeile er-
spart werden konnte. Aber nie wurde so stark abgekürzt, daß nicht
ohne weiteres eine eindeutige Lesung möglich wäre. Auch in den
Fakultätsbezeichnungen habe ich immer den Wortlaut, wenn auch in
den späteren Partien oft mit starker Abkürzung, beibehalten, wiederum
in der Überzeugung, daß sie für die Kennzeichnung des sich Ein-
tragenden nicht ganz ohne Bedeutung seien.

Aus demselben Grunde wurden große Anfangsbuchstaben auch da,
wo sie im allgemeinen nicht gebräuchlich sind, aus der Vorlage über-
nommen. Dagegen habe ich Personen- und Ortsnamen stets „groß“ ge-
schrieben, auch wenn der Einzeichnende sich kleiner Anfangsbuchstaben
bediente, weil uns dies allzu ungewohnt und irreführend wäre. Ebenso
mußte im ästhetischen Interesse von einer diplomatisch getreuen
Wiedergabe des Wechsels von Antiqua- und Frakturschrift abgesehen
werden. Die Buchstaben u und v wurden, leider nicht regelmäßig, je
nach ihrem Lautwert — u als Vokal, v als Konsonant — wiedergegeben.

Vor- und Zunamen und Heimatbezeichnung wurden, wenn letztere
adjektivisch angegeben, ohne Komma nebeneinandergestellt, dagegen die
Fakultätsbezeichnung, mag sie erst auf die Heimatangabe oder un-
mittelbar auf den Zunamen folgen, durch Komma von diesen getrennt,
unbekümmert darum, wie es die Vorlage hält. Hat ja meist jeder
Immatrikuland seine eigene, gewöhnlich aber gar keine Interpunktion.
Im übrigen halte ich es ganz mit Steinmeyer, und wie seine Aus-
gabe, so „folgt mein Abdruck auch den graphischen Eigenheiten und
Unarten von C getreu. Man mag einheitliche Texte normalisieren,
obwohl ich den auf Weizsäcker zurückgehenden Vereinfachungstendenzen
der Historiker kühl bis ans Herz gegenüberstehe; Schriftdenkmäler
hingegen, an deren Herstellung die verschiedensten Individualitäten in

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