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Von Julius von Mespelbrunn wurde das Konvikt zum Seminarium puerorum (Domerschulstraße 16) erweitert. Die Stiftung ging im Schwedenkrieg unter. Im Hofe Nr. 21 befindet sich die 1839 erbaute Synagoge und seit 1856 die in letzterem Jahre gegründete Israelitische Erziehungs-und Unterrichts-Anstalt.

Hs.-Nr. 25. Bildete mit mehreren Häusern der Kettengasse den Hof zum kleinen Fresser oder Pfauenhof. In dem Hofe hatte das von Fürstbischof Julius 1589 gegründete Marianum seinen Sitz. Es ging im Schwedenkrieg ein.

Dominikanerstraße.

4. (Neumünster-)Bezirk. Zieht vom Dominikanerplatz zur Eichhornstraße. Eine Zeitlang hieß ein Teil derselben Torenbühel, nach dem Hof zum dürren Bühel, später zum roten Hahn (Hs.-Nr. 5), dann Katzengasse, nach dem Hofe zur Katze, welcher in ältesten Zeiten aus den Häusern Herzogenstraße Nr. 5 und Dominikanergasse 4, 6 u. 8 bestand. Er war benannt nach der Familie Katz. Als Gottfried Löwe, Kammerherr des Bischofs Hermann von Lobdeburg (1225-1254), den Hof zur Katze im Jahre 1230 erworben, umgebaut und ihn Löwenhof genannt hatte, erhielt die Gasse den Namen Löwengasse (in einer Urkunde vom Jahre 1297 Lewengazze). Löwes Erben, sein Schwiegersohn Hundkelin, teilten den Hof in mehrere Teile und veräußerten sie. Der Winkel zwischen dem Hause Dominikanerstraße Hs.-Nr. 9 und Eichhornstraße Hs.-Nr. 15 hieß Schartengäßle. Scharte -Ver-tiefung. Später wurde die Gasse in Dominikanergasse umgetauft. Im Volksmunde konnte man bis in die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts noch von einer Teilung in obere, mittlere und untere Dominikanergasse sprechen hören. Der Dominikaner-Orden fand im Jahre 1230 hier Eingang. Seine Mitglieder lebten zuerst im Jungfrauenkloster zu St. Markus, später in einem neben diesem erbauten Konvent. Zur guten Aufnahme der Dominikaner trug namentlich die öftere Anwesenheit des Dominikanermönches Albertus Magnus, Bischofs von Regensburg, bei. Albertus Magnus, eigentlich Albert Graf von Bollstädt, geboren 1193 zu Lauingen an der Donau, gestorben am 15. November 1280 zu Köln, war einer der gelehrtesten Männer des Mittelalters. Albertus Magnus lebte hier 1263-1265, 1267 und 1268 und hielt im Hof Wiesenfeld (Martinstraße 13) öffentliche Vorlesungen über Philosophie und Theologie. Die Dominikaner siedelten sich 1274 am heutigen Dominikanerplatz an und

bauten -unter Leitung Albertus Magnus' ein Kloster und eine Kirche auf dieser Stätte. Der DominikanerOrden erfreute sich zahlreicher Schenkungen, so z.

B. erhielt er den Hof Geulenhausen oder zum Esel (Grabenberg 2) und den Hof zum Hackenbrunnen (Schönbornstraße). Von den Päpsten und Bischöfen wurde er mit Privilegien und Schutzbriefen ausgezeichnet. Am 11. April 1279 erhielt das Kloster vom Bürgermeister und Rat die Erlaubnis, einen zwischen dem obengenannten Eselshofe und der Kirche

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