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1665 kam der Hof an die Familie Senfft, welche die Kapelle restaurieren und 1718 neu einweihen ließ. Nach der Familie Senfft erhielt die Kapelle den Namen Senfften-Kirchlein. Von 1810 ab wurde in dem Hause eine Kaffeewirtschaft betrieben. 1821 errichtete darin Apotheker Christoph Klinger die Apotheke zum Stern. 1845 änderte sich der Name in Adlerapotheke (siehe auch Arztlade).

Dominikanerplatz.

4. (Neumünster-)Bezirk. Liegt zwischen Juliusprumenade und Schönbornstraße. Näheres über Dominikaner siehe Dominikanerstraße. Dominikanerplatz und Juliuspromenade waren früher durch den Schneller, einem schmalen Fußweg, verbunden (siehe Grabenberg Hs.-Nr. 1). Um denselben erweitern zu können, wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts ein am Ausgang des Schnellers gelegenes Haus zum Klettenberg genannt -von der Stadt erworben und niedergerissen. Ein kleines Gäßchen beim Schneller hieß Todtengräbergasse. Hs.-Nr. 1. Hof Langheim. Im Besitze des Klosters Langheim. 1660 ging das Anwesen an das Kloster Ebrach, später in Privathände über. Hs.-Nr. 2. Bildete mit dem Haus Dominikanerstraße 1 das Augustinerkloster (siehe Dominikanerstraße). Hs.-Nr. 3. Hof Freiburg. Hs.-Nr. 7. Hier stand das Pfleghaus Huchbar, auch Altordenhaus genannt. Aus dem Eigentum einer Gysela von Hochgebur (Huchbar) ging das Haus an den Hanger Chorherrn Friedrich v. Widern über. Dieser errichtete hier -wie es in einer Urkunde heißt -ein Ordenshaus zur Unterhaltung von 7 armen Weibspersonen, welche eine andere Wohnung für sich zu mieten nicht imstande waren. Denselben wurde eine Hausmutter vorgesetzt, die Pfleger der Anstalt wurden vom Stadtrat ernannt. Im Jahre 1340 nahm die Stadt

von der ganzen Stiftung Besitz. Über deren weitere Schicksale mangeln die Nachrichten.

Domstraße.

Südlich: 5. (Dom-)Bezirk, nördlich: 4. (Neumünster-)Bezirk. Sie führt von der Mainbrücke zum Dom.

Die Domstraße ist wohl die älteste Straße der Stadt, hatte aber nicht immer diesen einheitlichen Namen, sondern mehrere. Der Hauptteil der Straße war in alter Zeit der Platz vor dem alten Rathaus (Glockengasse 7 und Domstraße 8) und dann auch vor dem neuen, er hieß ursprünglich Grafenbann, weil hier durch die Burggrafen Gericht gehegt wurde. In einer Urkunde vom Jahre 1304 kommt die Burggrafengasse vor. Die Gerichtsstätten waren in alter Zeit stets an einer der bedeutenderen Zugangsstraßen zur Stadt gelegen und zwar gewöhnlich in der unmittelbaren Nähe des Rathauses; sie waren der vielbesuchte, allen, auch den von auswärts Kommenden leicht zugängliche Markt. Diese Gepflogenheit mittelalterlicher Rechtspflege läßt sich in vielen Städten noch heute mit Sicherheit nachweisen. In Würzburg war die heutige Domstraße der geeignetste Zu-und Ab

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