Vorschau

130

man zu einem Zwischengeschosse, das als Wandelgang zum Aufenthalte für wartende Besucher gedacht und ausgestattet ist, und von da aus dann zum Range. Hier sind eine Reihe von abgeschlossenen Logen angeordnet. Eine dem Ganzen angepaßte stilvolle Beleuchtungsanlage sichert den Räumen eine intime Lichtwirkung. Besonderer Wert ist darauf gelegt, daß die 560 Sitzplätze äußerst bequem sind und daß von jedem Platze aus die Bildfläche unbehindert gesehen werden kann. Alle sanitären Anlagen sind in hygienischer Beziehung zweckmäßig angelegt. Durchwegs Würzburger Handwerker waren es, die in unglaublich kurzer Zeit (vom 1. Juni bis Anfang Oktober) den Umbau bewerkstelligt haben, sodaß das Theater fast einen Monat vor dem vereinbarten Fertigstellungstermine eröffnet werden konnte.

Hs.-Nr. 14. Bildete mit dem Hause Wohlfahrtsgasse 1 den Hof Halsbrunn oder Heilsbrunn. Derselbe war im 12. und 13. Jahrhundert im Besitz des Klosters Heilsbronn.

Hs.-Nr. 15. Hof Helmbrich oder Helmbrecht, auch zu Herrn Helmbricht. Der Hof war früher im Besitz des Domstifts und wird bereits 1280 urkundlich genannt. Auf dem Hause ruhte die Verpflichtung, für die Pfarrmesse im Dom den Meßwein zu liefern. Im 14. Jahrhundert wurde der Hof in drei Teile geteilt. Das Hintere Haus hieß zum Helmerich, das mittlere zum Stelzen, das vordere zum Kleinarnstein. In einer Urkunde heißt es: "so alle drei Stücke zwischen dem Hofe Großarnstein, einer gemeinen Gasse und dem Hofe zur Reheke beisammen liegend". Später kamen die drei Häuser wieder in eine Hand. Lange Jahre im Besitz der Familie Vornberger (Bankgeschäft) kam das Anwesen in den Besitz des Rechtsanwalts Christian Meisner, der 1903 das Haus renovieren ließ. Im Parterre befindet sich das Automatenrestaurant Frankonia.

Hs.-Nr. 16. Hof Bütthard. Früher aus mehreren Häuschen bestehend mit einem Durchgang zur Augustinerstraße.

Hs.-Nr. 17. Hof Verneyt oder Verneiden, später Arnstein (Groharnstein). Am 6. Dezember 1439 hat Bischof Johann v. Brunn (1411-1440) gestattet, daß der Hof zum Verneiden -um der Verwechselung vorzubeugen -in Hof Arnstein umgewandelt wird. Im Jahre 1740 erfolgte der Neubau bezw. der Zusammenbau des Hofes Arnstein mit dem danebenliegenden Haus zum Karpfen. Dann scheint der Neubau Großarnstein, zum Unterschied des nebenan liegenden Hofes Kleinarnstein, genannt worden zu sein.

Hs.-Nr. 18. Hof zum Rosengarten, auch zur Rose. In früherer Zeit ein Gasthof.

Hs.-Nr. 20. Hof zum Roß auf der Domstraße, auch zum Bären am alten Schuhmarkt. In diesem Anwesen befand sich um 1372 die Münze.

Hs.-Nr. 22. Das Sohnsche Haus. Seit Dezennien im Besitze der Hutfabrik Wittstadt, welche zu den ältesten Würzburger Geschäften zählt. Bereits am 7. März 1815 finden wir im "Königl. Baierischen Intelligenzblatt für das Großherzogtum Würzburg" Nr. 26 unter den Einladungen zum Besuch der Meßstände am Kürschnerhof-Domstraße eine von Hutmachermeister Wittstadt, die folgendermaßen lautet: "Endesunterzeichneter hat die Ehre, einem hohen Adel und verehrungs

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 130