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145 Fabrikstraße.

3. (Grombühl-)Bezirk. Führt von der Rimparerstraße zur Oberdürrbacherstraße. Früher Oberes Grombühl (siehe Grombühlstraße). Der Name Fabrikstraße rührt von der in dieser Straße (Nr. 39) gelegenen Reinhardtschen Fabrik (Eisengießerei) her. Hs.-Nr. 39. Pfarrhaus St. Joseph. Hs.-Nr. 45. Bildet mit Josefplatz die St. Josefs-Kirche (siehe Josefplatz). Hs.-Nr. 65. Pestalozzischule. Erbaut 1902, der Erweiterungsbau wurde ein Jahr später bezogen. Das Schulhaus enthält 34 Schulsäle, Turnhallen, Bad usw. Vom August 1914 bis Herbst 1916 diente das Schulhaus als Kaserne, vom

November 1918 bis Januar 1919 war sie als Massenquartier eingerichtet. Hs.-Nr. 67. Wickenmeyersches Stiftungshaus. (Siehe Wicken-meyerstraße.)

Faulenbergstraße.

3. (Grombühl-)Bezirk. Fortsetzung der Aumühlstraße. Zieht zur Straße nach Rottendorf. Der Faulenberg ist der an der Straße nach jenem Ort gelegene Höhenrücken. Der Faulenberg ist durch das große, am 1. Juli 1886 stattgefundene Eisenbahnunglück (Zugszusammenstoß) -die Eisenbahnlinie durchschneidet den Berg -bekannt geworden. Hs.-Nr. 5. Proviantamt. Erbaut in den Jahren 1884/85. Hs.-Nr. 7. Ehemals Kaserne des 2. Feld-Artillerie-Regts. Erbaut in den Jahren 1876-79, ergänzt durch Erweiterungsbauten in den Jahren 1884, 1887, 1891 bis 1894. Ein Teil der Bauten diente auch den Zwecken des 11. Feld-Artillerie-Regts. und zwar seit seiner im Jahre 1901 erfolgten Gründung bis zur Fertigstellung seiner eigenen, Ysenburgstraße 1, 3 und 5 gelegenen Kaserne im Jahre 1909. Nun sind die Gebäude von der Reichswehr benutzt. Hs.-Nr. 13. Die Schlüpferleinsmühle. An der Kürnach gelegen. Nach einer in der Mühle befindlichen Steininschrift wurde dieselbe 1593 von dem Hauptmann Burkard neu hergestellt und 1611 von dem fürstlich Bambergischen Rate und Oberbürgermeister zu Würzburg, Agrikola, der solche von den Erben des vorgenannten Hauptmanns gekauft hatte, renoviert. Die Mühle hat durch den tragischen Tod des Bischofs Eppo oder Eberhard von Zeitz und Naumburg eine geschichtliche Bedeutung erlangt. Dieser, durch Gelehrtheit und Beredsamkeit ausgezeichnete Kirchenfürst, ein treuer Anhänger Heinrich des IV., hatte, nachdem der Kaiser in dem blutigen Treffen bei Mellrichstadt am 7. August 1078 unterlegen und nach Würzburg zurückgeschlagen worden war, eben die Stadt verlassen, um mit der feindlichen Partei Unterhandlungen anzuknüpfen, als er beim Übersetzen über die angeschwollene Kürnach bei dieser Mühle vom Pferde fiel und ertrank. 1354 hatte Bischof Albert, Graf von Hohenlohe, hier sein Feldlager aufgeschlagen. 1836 ging das Gut aus dem Besitz der Familie Schubert in den Besitz der Bürgerspitalstiftung über.

Ohne Nr. Israelitischer Friedhof. Der Friedhof besteht seit dem Jahre 1882. Die eisten Israeliten kamen schon zu Ende des

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