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hielt und daselbst am 3. Januar 1911 starb. Dahn hat trotz angestrengter Dozententätigkeit zahlreiche historische Abhandlungen, Balladen, Erzählungen, Romane und Dramen verfaßt. Von seinen Werken aus der germanischen Geschichte ist "Ein Kampf um Rom" das bekannteste. In der Zeit der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches und während des Konfliktes mit der kath. Hierarchie erschienen, fiel dieses 4bändige Buch auf besonders empfänglichen Boden. Interessant ist, daß Preußen und Bayern 1870 den tapferen Mann, der so oft als patriotischer Mahner auftrat, als Kombattanten nicht annahmen; aber er hat dann doch im Sanitätsdienst seinen Mann gestellt, und es war ihm vergönnt, die Schlacht bei Sedan mit anzusehen.

Hs.-Nr. 4. Schillerschule. Ein Teil des Gebäudes -ein einfacher Putzbau -wurde bereits im Jahre 1907 bezogen. Durch den 1912 vollendeten Erweiterungsbau ist die Schule die größte der Stadt geworden. Sie enthält 35 Lehrsäle, 2 Handfertigkeitssäle, 1 Turnhalle, 1 Zeichensaal, 1 Bad und viele Nebenräume.

Ein Teil des Untergeschosses wurde für die Räume der Bezirksfeuerwehr Sanderau gebaut. Im Untergeschoß des Langhauses wurde eine 4,8 Meter hohe Gerätehalle von 210 Quadratmeter Grundfläche mit 4 Ausfahrtstoren nach dem Hofe untergebracht, außerdem wurde eine Dienerwohnung, Beratungszimmer

u. dgl. geschaffen. Der 29 Meter hohe Steigerturm ist an der Westseite des Schulhauses angebaut. Der 2200 Quadratmeter große Schulhof dient der Feuerwehr gleichzeitig als Übungsplatz und zwei Ausfahrten nach der Scheffel-und Felix Dahnstraße ermöglichen raschestes Herausbringen der Geräte. Die Übergabe des Feuerhauses fand am 5. Mai 1913 statt. Vom September 1914 bis ins Jahr 1919 hat die Schillerschule als Reservelazarett gedient.

Fischergasse.

10. (Zellerau-)Bezirk. Liegt nördlich der Elstergasse Früher Hintere Fischergasse, in einer Urkunde vom Jahre 1287 vicus piscatorum. Hier wie auch in der ehemaligen Fischergasse, heute

Dreikronenstraße, war das Quartier der Fischer. Hs.-Nr. 12 und 14. Häuser bei dem dicken Turm.

Florastraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Zieht von der Randersackerer-zur Heidingsfelderstraße. In dieser Gegend bestanden ehemals große Blumenzüchtereien und der

Blumen-Flora, welche infolgedessen dort zu Hause war, verdankt die Florastraße (gleich der Blumenstraße) ihre Benennung.

Frankfurterstraße.

10. (Zellerau-)Bezirk. Zieht von der Zellerstraße gegen Zell a. M. und dann weiter gegen Frankfurt a. M. Früher hieß die Straße Zellerlandstraße (siehe Zellerstraße). Frankfurt a. M. war schon zu Ende des 8. Jahrhunderts ein namhafter Ort. 843 wurde es die

Hauptstadt des ostfränkischen Rei10*

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