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ches oder Deutschlands. DK Geschichte der Stadt ist eine reiche. In nuerer Zeit wurde F. historisch wichtig durch den Frieden zwischen Deutschland und Frankreich im Jahre 1871.

Neben dem Hause Nr. 10 ist der ehemalige Militärfriedhof. Die letzte Beerdigung dortselbst hat im April 1872 stattgefunden. Eine förmliche Auflassung des Friedhofes ist indes noch nicht verfügt worden.

Hs.-Nr. 10 und 12. Möbelfabrik Fritz Seitz, die von Sachverständigen als ein Muster moderner Technik, insbesondere auch in Bezug auf sanitäre und sonstige Schutzvorrichtungen, bezeichnet wird. Am 3. Juni 1919 ist die Fabrik durch eine Feuersbrunst schwer heimgesucht worden. Der dem Fabrikanten Seitz erwachsene, nur teilweise durch Versicherung gedeckte Schaden war sehr hoch. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt. Die Werkstätten sind wieder in der vorbildlichen Weise erstanden. Am 27. Oktober 1920 brach im Trockenraum der Fabrik infolge Selbstentzündung neuerdings Feuer aus, dem die dort aufgestapelten Holzvorräte zum Opfer fielen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 30 000 M, der nur zum Teil durch Versicherung gedeckt war. Gebäudeschaden ist nicht entstanden.

Hs.-Nr. 15. Hufbeschlag-Lehranstalt. Bischof Franz Ludwig von Erthal (1779-1795) gründete im Jahre 1793 die Veterinäranstalt, die den Zweck hatte, Tierärzte zu erziehen, aber auch Landwirte in der Tierarzneikunde zu unterrichten. Mit dem Institut, das am 27. November 1793 eröffnet wurde, war eine Pflegeanstalt für erkrankte Hofgestüt-und Militärpferde verbunden und dadurch für Lehrmaterial gesorgt. Die Lehranstalt wurde in kurzer Zeit im Inund Ausland gerühmt. Im Jahre 1799 wurde der Anstalt ein Lehrkursus für Hufbeschlag angegliedert. Als im Jahre 1802 Würzburg bayerisch wurde, erfolgte die Vereinigung der Würzburger Veterinärschule mit der Münchener. Die Veterinäranstalt Würzburg bestand zwar weiter, sie befaßte sich aber nicht mehr mit der Bildung von Tierärzten, sondern es bestand nur ein Lehrkursus für Schmiede fort. Die Veterinärwissenschaft verblieb lediglich ein Zweig der Universität. Im Jahre 1821 wurde die Veterinäranstalt in eine Hufbeschlaglehranstalt umgewandelt. Im Jahre 1838 bezog die Anstalt das Anwesen Nr. 10 in der Kapuzinerstraße (heute steht dort das Realgymnasium). Der Lehrauftrag für Veterinärmedizin an der Universität Würzburg wurde nach dem Tode des Professors Dr. Schmidt im Jahre 1869 nicht mehr erteilt. Mit dem 1. September 1905 verließ die Hufbeschlaglehranstalt ihr altes Heim in der Kapuzinerstraße 10 und wanderte nach der Frankfurterstraße 15 aus, wo der Neuzeit entsprechende Lehrräume erbaut worden waren. Dort, wo heute die Hufbeschlaglehranstalt steht, befand sich von 1805 bis 1828 der Friedhof für das Mainviertel, später wurde daselbst ein Industriegarten angelegt.

Hs.-Nr. 87. Bürgerbräu Würzburg. Von Carl Böhnlein wurde im Jahre 1827 ein stattliches, im Jahre 1786 für eine große Weinkellerei in Zell a. M. erbautes Haus erworben und in eine Brauerei umgewandelt. Im Jahre 1840 wurde diese an die Herren Wiskemann und Kinzinger in Würzburg verkauft. Nachdem die Brauerei

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