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rungswerkzeuge, welche große Steinkugeln schleudern konnten, zurückzuführen. Diese ballistischen Verteidigungs-und Angriffsgeräte waren in dieser Gegend, also in nächster Nähe der Wälle, aufgestellt. Die Katzen oder Katten verschwanden mit der zunehmenden Verbreitung der Feuerwaffen, also mit dem 15. Jahrhundert, und ihre Aufstellungsplätze fielen der Freigabe und Bebauung anHeim; nur der Name hat sich bis in unsere Zeit erhalten. In alten Kaufbriefen wird das abgebrochene Haus Nr. 12 als am Katzen-oder Sandbrunnen stehend be-zeichnet.

Hs.-Nr. 6. Haus zum Engelhardt. Im 13. Jahrhundert im Besitz des Klosters Paradies in Heidingsfeld.

Hs.-Nr. 2, 4, 6 und 8. Bildeten mit dem Hause Dreikronenstraße 1 den Hof Milchbeier.

Grünewaldstraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Führt von der Riemenschneider-zur Valentin Beckerstraße. Matthias Grünewald war ein Maler, über dessen Lebensverhältnisse nur wenig bekannt ist. G. soll um das Jahr 1470 geboren sein, die einen behaupten in Frankfurt a. M., andere in Aschaffenburg, er ist um 1530 in letzterer Stadt gestorben. G. war ein bedeutender, reichbegabter Meister, von dem noch

Werke in Kolmar, München usw. vorhanden sind. Grünewald's Standbild befindet sich am Frankoniabrunnen (siehe Residenzplatz).

Gutenbergstraße.

3. (Grombühl-)Bezirk. Zieht von der Grombühlstraße nordwärts. Johann Gensfleisch zum Gutenberg, kurzweg Johannes Gutenberg, entstammte dem Patriziergeschlecht der Gänsefleisch in Mainz und war um 1395 daselbst geboren. Von seiner Jugend ist nichts bekannt. Er verließ 1430 Mainz, tauchte 1434 in Straßburg auf, dieses verließ er 10 Jahre später, 1448 war er laut Urkunden wieder in Mainz. Unbestritten ist, daß G. der Erfinder der Buchdruckerkunst ist. Seine erste Hauptarbeit war der Druck einer Bibel. Der Mitarbeiter und Geldgeber Gutenbergs war der Mainzer Bürger Johannes Fust. Mit diesem entzweite er sich aber bald. Fust und einem weiteren Mitarbeiter Gutenbergs, dem Kalligraphen Peter Schöffer, gelang es, Johannes Gutenberg, dessen Idealismus Schuld daran war, daß er es nie zu irdischen Schätzen

brachte, die Druckerei zu entreißen. Diese zwei (Schöffer wurde dann der Schwiegersohn des F.) führten die Druckerei selbständig fort. Zwar erhielt

G. von dem Mainzer Doktor Konrad Humery Geld, aber es konnte nicht festgestellt werden, ob und was G. noch geleistet hat. 1465 ernannte ihn Graf Adolf von Nassau, Erzbischof von Mainz, zu seinem Diener. G. starb 1468 in Mainz.

Häfnergasse.

4. (Neumünster-)Bezirk. Verbindet den Marienplatz mit der Bronnbachergasse.

Vor 100 und mehr Jahren hatte der vordere Teil der Gasse den Namen Gasse bei der eisernen Hose, der Hintere Teil hieß Himmels

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