Vorschau

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7 und 9 sind Statuen und in der Mitte derselben das Wappen der Grafen von Rothenburg-Kamburg, deren Geschlecht der Gründer des Stiftes Haug, Bischof Heinrich (995-1018) entstammt. Hier wohnte der Medizinalrat Univeisitätsprofessor v. d'Outrepont, gest. 1845.

Hs.-Nr. 8 u. 10. Einst die Heil-und Werkstätte des Orthopäden Heine.

Hs.-Nr. 9. Hof Wirtenberg. Ehemaliger Kanonikatshof des Stiftes Haug. Mit der Jahreszahl 1721.

Hs.-Nr. 11. Hof Creglingen. Ehemaliger Kanonikatshof des Stiftes Haug. Mit der Jahreszahl 1734. Ein Teil des Gartens wurde zum Bau einer Badeanstalt verwendet.

Herrgottweg.

9. (Burkard-)Bezirk. Führt im Steinbachstal gegen Osten zum Wald. Der Name Herrgott wurde dem Weg von streng gläubigen Katholiken gegeben. Am Herrgottsweg ließ vor einigen Jahren Herr Kunstschlossermeister Ed. Scheller auf seinem Besitztum eine Kapelle errichten, welcher er den Namen Waldkapelle beilegte. Die Kapelle wurde feierlichst benediziert. Der Altar ist, außer dem reich in Metall getriebenen Tabernakel, in Majolika gehalten.

Die Mensa enthält ein künstlerisch ausgeführtes Abendmahl und ist wie die Stationen in rötlichem Marmor gehalten.

Herrnstraße.

4. (Neumünster-)Bezirk. Verbindet die Hofstraße mit der Eichhornstraße. In der Straße befanden sich bis zur Säkularisation viele Domherrnhöfe. Herrn ist eine Verkürzung des Wortes Domherren. Hs.-Nr. 1. Vormaliger Domstiftshof zum hl. Gallus oder St. Gallenhof. Vor Erbauung des Hofes stand dort eine dem hl. Gallus geweihte Kapelle, welche im Jahre 1130 erbaut worden war. Der Hof bestand -natürlich nicht in seiner heutigen Ausführung -schon 1284. In ihm wohnten u. A. die Ingelheim und die Guttenberg. 1814 erwarb das Anwesen Freiherr Johann Gottfried von Guttenberg um 8000 Gulden, dessen Nachkommen es heute noch besitzen. Ober der Toreinfahrt ist das Haus mit dem freiherrlich v. Guttenbergschen Wappen geschmückt. Im Jahre 1813 beherbergte der Hof den französischen Marschall Peter Franz Carl v. Augero, Herzog von Castiglione, als damaligen Generalgouverneur von Würzburg und Frankfurt a. M. Hs.-Nr. 2. Bildete mit dem Anwesen Domerpfarrgasse 1 den ehemaligen Domherrnhof Weinsberg oder Winsperg. Der Hof war im 13. und 14. Jahrhundert Eigentum der Ritter v. Winsperg. Im Bauernkrieg (1525) war er von einem Bauernfähnlein mit dem Vauernfeldpater belegt. Domscholaster Graf von Ostein ließ 1775 das Haus restaurieren und über dem Tore gegen die Herrngasse sein Wappen anbringen. Nach der Säkularisation kaufte den Hof Generalmajor Graf Rechtcrn-Limpurg, von diesem Freifrau Charlotte v.

Roding. Nach deren Tod kam der Hof im Erbweg an die gräfliche Fa12*

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