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ihre 4 ersten Volksschuljahre im Institut besuchen, und die Kleinsten den Kindergarten. Nordwestlich vom Käppele haben die Englischen Fräulein vor Jahren einen großen Garten gekauft.
Hs.-Nr. 8. Ehemaliger Domherrnhof Conti mit der Mauritiuskapelle. Benannt nach der Familie v. Contus (zu deutsch Keule -Kolben), welche den Hof bewohnte. In seiner jetzigen Gestalt erstand das Haus samt der Kapelle unter seinem Bewohner, dem Neffen des Fürstbischofs Julius, dem Domherrn Julius Ludwig Echter von Mespelbrunn (gest. 1609). Seine Wappen sind am Hofe zu sehen. Reizvoll ist vor allem der zweigeschossige Erker mit seinem prächtigen Hermenschmuck. Lange Zeit war in dem Hofe die Familie Sickingen erblich. Der Hof ist infolge des im Jahre 1817 abgeschlossenen Konkordates der Wohnsitz des jeweiligen Bischofs von Würzburg. Die Kapelle wurde zu dessen Gebrauche renoviert.
Hs.-Nr. 9. Hier wohnte der im Jahre 1829 verstorbene Domkapitulai Sartorius, welcher das Haus dem Domkapitel vermachte, und seine Schwester Josephine Sartorius (gest. am 10. Mai 1839 im Alter von 70 Jahren), die Gründerin einer Wohltätigkeitsstiftung.
Hs.-Nr. 10. Hier stand der Kanonikatshof des Stiftes Neumünster, Speier oder Lobenhausen.
Herzogenstraße.
4. (Neumünster-)Bezirk. Zieht von der Schönborn-zur Eichhornstraße. Früher Katzengasse nach dem zwischen ihr und der heutigen Dominikanerstraße gelegenen Hof zur Katze (siehe Dominikanerstraße). Der Herzogenhof (in früheren Jahrhunderten mit der Walpur-giskapelle), nach dem die Straße nunmehr den Namen hat, stand an der Stelle des Anwesens Herzogenstraße 8. Im 13. Jahrhundert war der Hof im Besitz der Familie v. Tettelbach. Später hieß er Hof zum großen Herzog und nebenliegende kleine Häuschen zum kleinen Herzog. Der Hof stand weit in die Eichhornstraße hinein und verengte die Passage. Nach dem am 3. Mai 1838 erfolgten Tode des letzten Besitzers des Herzogenhofes, des Freiherrn v. Tautphöus, ehem. Kapitular in Neumünster, erwarb der Stadtmagistrat den Hof, um ihn abbrechen zu lassen und die Straße zu erweitern. Hs.-Nr. 2. Hier stand der Hof Groß-und Kleinburgheim. Gegenüber lag der Hof Wiesenbach mit der Kapelle zum hl. Urban. Hs.-Nr. 3. Ein Teil des Hofes zur Katze, später des großen Löwenhofes (stehe Dominikanerstraße). Hs.-Nr. 8. Hier stand der Herzogenhof. An Stelle desselben erbaute die Stadt einen Bazar, den der 1848 gegründete GewerbeVerein für seine Ausstellungs-und Verkaufsstelle hiesiger Gewerbserzeugnisse pachtete. Die neue Gewerbehalle wurde am 5. September 1851 feierlich eröffnet, nachdem sich kurz vorher der Geweibeverein mit dem Polytechnischen Verein verschmolzen hatte. Am 2. Juni 1862 mußte man die Gewerbehalle wieder aufgeben, da sich die Gewerbetreibenden nur im Anfang für die Sache
begeisterten, später aber die Halle leer stehen ließen (siehe auch Theaterstraße 4). Der Stadtmagistrat unterstellte sie dem Verkauf. Bei der Versteigerung er