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ten Jahre wurde er abgebrochen. Noch weiter nördlich stand der Pleidenturm (siehe Büttnerstraße).

Katharinengasse.

4. (Neumünster-)Bezirk. Zieht vom Marienplatz in einer Biegung zur Bronnbachergasse. Die Katharinenkapelle stand dort, wo heute die Weinwirtschaft zum Katharinenbäck steht. Bei der Kapelle befand sich die Katharinenklause und ein Begräbnisplatz. Die Geschichte der Kapelle verliert sich im Dunkel früherer Jahrhunderte. Sie soll zuerst Beginen, dann dem Templerorden gehört haben. Im Jahre 1778 wurde die baufällig gewordene Kapelle restauriert. Die gottesdienstlichen Verrichtungen wurden von Vikaren des Domstiftes vorgenommen, nach der Säkularisation übertrug man sie der Dompfarrei und zwar bis zum Jahre 1805, in welchem Jahre die Kapelle gesperrt wurde. 1809 wurde die Kapelle verkauft und niedergerissen, wobei eine reiche Ausbeute an wertvollen Gegenständen gemacht worden ist; die Bildnisse der 14 hl. Nothelfer kamen ins Käppele. Im Jahre 1810 erstand ein Neubau. Seit dieser Zeit wird in dem Anwesen das Bäckergewerbe betrieben. Bäckermeister Josef Scharnberger, welcher das Haus 1895 käuflich übernahm, gliederte der Bäckerei eine Weinwirtschaft an. Hs.-Nr. 1. Bildete mit den Häusern Bronnbachergasse 16 und 18 den Hof zur Lommel, später Dietricher Viertelhof (siehe Arztlade). Hs.-Nr. 4. Die Burgpfarre bei unserer Liebfrauenkapelle auf dem Judenmarkt. Hs.-Nr. 6. Hier standen die Häuser zur Armenruh und zum krummen Giebel.

Hs.-Nr. 10. Bildete mit den Häusern 5, 7, 9 und 11 der Maulhardsgasse den Hof zum Maulhard.

Keesburgstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Führt von der Kantstraße in südöstlicher Richtung gegen die Sieboldsruhe und Keesburg zu. Die Keesbursg ist ein Ökonomiegut, das zum Teil 1812 von dem Maurermeister Kees erbaut worden ist. Die Keesburg ist heute Eigentum der Stadt. Großherzog Ferdinand (1806-1814) hatte den Plan, oben auf dem Berge eine Fasanerie anzulegen, woher die Wäldchen, welche in dieser Gegend lagen, ihren Ursprung hatten. Sie sind bald wieder verschwunden und die

Grundflächen dem Ackerbau dienstbar gemacht worden. In neuerer Zeit begann man wieder kleine Anlagen anzulegen.

Kettengasse.

5. (Dom-)Bezirk. Zieht parallel der Hofpromenade von der Hofstraße zur Domerschulstraße. Nach dem Haus zur Kette. Heute ist eine in der Gasse liegende, weitbekannte und vielbesuchte Weinwirtschaft (Kettengasse 4) so be-nannt. Der breitere, südliche Teil der Gasse wird im Volksmunde Judenhöfle

genannt, weil hier mehrere Israeliten wohnen und man durch die Häuser zur Synagoge gelangen kann.

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