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daß in dieser Markung einst eine Quelle sprudelte, woher dann die Markung ihren Namen erhielt.

Klinikstraße.

1. (Pleicher-)Bezirk. Führt von der Juliuspromenade zum Pleicherring. Ehemals war die Klinikstraße Obere Wallgasse genannt, nach dem um 1870 geschleiften Wall am Ende der Gasse. In dieser Gasse befanden sich mehrere Kliniken der Universität, jetzt steht in ihr nur noch die Frauenklinik. Hs.-Nr. 1. Botanisches Institut. Der frühere botanische Garten war der jetzige Garten des Juliusspitals. Botanik wird bereits seit 1587 dahier gelehrt. Der alte Garten wurde 1696, der jetzige botanische Garten erst in den Jahren 1854-1859 angelegt. Das Haus, in welchem die Sammlungen und der Hörsaal untergebracht wurden, war von 1805-1846 Epileptikerhaus, dann bis 1868 Krankenhaus für Studenten und Handlungsgehilfen und bis 1870 Kinderklinik. Im Jahre 1869 erhielt das Haus zwei weitere Stockwerke aufgesetzt. Der neue Hörsaal des botanischen Instituts wurde 1885 erbaut. Hs.-Nr. 6. Von 1775-1805 Epileptikerhaus, von da bis 1855 Entbindungshaus, dann Augenheilanstalt des Professors von Welz. Nach Welz' Tod wurde sie laut seiner testamentarischen Verfügung Eigentum der Marienstiftung für arme Augenkranke, welche zugleich der Universität zur Benützung eingeräumt wurde. 1900 wurde Pleicherring 12 ein Neubau errichtet und die Universitätsaugenklinik samt der Welzschen Gründung am 1. Mai 1901 dahin verlegt. Das Haus Nr. 6 gehört jetzt zur Frauenklinik. Hs.-Nr. 8. Universitäts-Frauenklinik. Die wissenschaftliche Bildung der Hebammen wurde im Jahre 1739 durch Fürstbischof Friedrich Karl Graf von

Schönborn angeordnet. Die Erläuterung des Unterrichts geschah an Phantomen und Leichnamen. Im Jahre 1791 errichtete Professor Dr. Georg Christoph

v. Siebold (gestorben 1798 im 31. Lebensjahre) im Hause Innerer Graben 18 eine kleine Entbindungsanstalt. Wegen Platzmangel mußte dieselbe aber schon 1805 nach Klinikgasse 6 verlegt werden. Im Jahre 1853 begann aus Kreismitteln der Neubau der Klinik, welcher 1855 bezogen weiden konnte. Nachdem die Universitäts-Anstalt von der Kreisregierung erworben worden war, erfolgte 1891 der Aufbau eines Stockwerkes und der Anbau eines Hörsaal-und Operationssaaltraktes. Im Jahre 1901 wurde zur Vergrößerung das Anwesen Klinikstraße 6 adaptiert.

Hs.-Nr. 10. Epileptikeranstalt. Die Pflegeanstalt für Epileptiker wurde 1773 durch Adam Friedrich Graf v. Seinsheim (1755 bis 1773) gegründet. Sie kam zuerst in das Anwesen Klinikstraße 6, wo sie bis 1805 verblieb. Dann erfolgte die Verlegung nach Klinikstraße 1. Vermächtnisse bereicherten die Anstalt, so daß 1845 für sie ein Neubau, Klinikstraße 10, errichtet werden konnte, dessen Bezug 1846 erfolgte.

Klostergasse.

5. (Dom-)Bezirk. Verbindet die Ursulinergasse mit der Franziskanergasse. Nach dem Ursulinerkloster. Die Klostergasse war bis vor wenigen Jahren ein

Teil der Ursulinergasse (siehe Ursulinergasse). 15*

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