Vorschau

228 Koellikerstraße.

    1. (Pleicher-)Bezirk. Führt von der Juliuspromenade zum Pleicherring. an der Anatomie einmündend. Früher Stelzengasse. Dieser Name kommt bereits in einer Urkunde des Jahres 1365 vor. Der Name ist abzuleiten von der Feldlage "in der Stelzenbach". Unter diesem Namen ist wahrscheinlich ein Teil der hier vorbeifließenden Pleichach zu verstehen gewesen. 1869 wurde der beim heutigen Pleicher Wall befindliche Wall durchbrochen und die Gasse verlängert. Albert Koelliker, geboren am 6. Juli 1817 in Zürich, studierte in Zürich, Bonn und Berlin, habilitierte sich 1843 als Privatdozent in Zürich und wurde
    2. 1845 zum Professor der Physiologie und vergleichenden Anatomie ernannt. 1847 folgte er einem Ruf nach Würzburg, wo er bis 1902 lehrte. K. starb am
  1. November 1905 in Würzburg. Seine Arbeiten waren epochemachend und bahnbrechend. Die medizinische Literatur hat er durch berühmt gewordene Werke bereichert. Die Auszeichnungen, welche K. erhielt, sind zahlreich, u.

a. wurde ihm der Kronenorden, mit dem der persönliche Adel verbunden ist, verliehen. Auch zum Ehrenbürger der Stadt Würzburg wurde er ernannt (1892).

Hs.-Nr. 2. Medizinisches Kollegienhaus. Das in den Jahren
1849 bis 1853 erbaute Haus beherbergte zuerst die anatomischen
Anstalten, als diese aus dem Juliusspital entfernt wurden, das

zoologische Institut, welches bisher im Gardistenbau untergebracht war, das pathologische, das physiologische und das chemische Institut. Nachdem jedes dieser Institute eigene Gebäude erhielt, sind im Kollegienhaus folgende Anstalten untergebracht: Medizinische Poliklinik und ambulante Kinderklinik, Pharmazeutisches Institut und Laboratorium für angewandte Chemie, Nahrungsmittel-Untersuchungsanstalt, Hygienisches Institut, Pharmakologisches Institut, Chirurgisches Labora-torium.

Hs.-Nr. 4. Pathologisches Institut. Bezogen im Jahre 1878. Bis 1853 wurde Pathologie im historischen Pavillon des Juliusspitals, dann bis 1878 im heutigen medizinischen Kollegienhaus gelehrt. Im Jahre 1878 erhielt sie ein eigenes Gebäude Koellikersrraße 4.

Hs.-Nr. 6. Anatomisches Institut. Bezogen im Jahre 1883. Das Anatomische Institut befand sich bis 1853 im Juliusspital, von 1853 bis 1883 Koellikerstraße

2. Im letztgenannten Jahre wurde es in das Anwesen Koellikerstraße 6 verlegt. Hs.-Nr 7 und 9. Haus des kath. Männervereins "Union". Hs.-Nr. 11 und Bohnesmühlgasse Hs.-Nr. 14 1/2, 16 und 18 (siehe diese)

sind Eigentum des St. Elisabethenvereins.

Körnerstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Zweigt von der Blumenstraße nach Süden ab. Karl Theodor Körner, geboren 23. September 1791 als Sohn eines hohen sächsischen Richterbeamten, der ein Freund Schillers war, ist der bekannte Held und Sänger des deutschen Befreiungskrieges. K. studierte in Freiberg,

Leipzig und Berlin und ging dann 1812 nach Wien, wo er eine Anstellung als Hoftheaterdichter erhielt. Als

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