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Preußen zum Kampfe gegen Napoleon aufrief, vertauschte er die Feder mit dem Schwert und trat in das Lützowsche Freikorps ein, wo er alsbald zum Leutnant und Adjutanten Lützows befördert wurde. In dem Kampf bei Kitzen am 17. Juni 1813 wurde K. schwer verwundet. Nach seiner Genesung kehrte er zu den Waffenbrüdern zurück. Als am 26. August 1813 bei Gadebusch ein feindlicher Transport aufgehoben weiden sollte, fiel Körner, der noch kurz vorher seinen Schwanengesang, "das Schwertlied", gedichtet hatte, von einer feindlichen Kugel getroffen. Er wurde unter einer Eiche bei Wöbbelin bestattet. Seine Ruhestätte ist durch ein Denkmal bezeichnet.

Konradstraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Längs der Bahn zwischen der Gerbrunner-und Seelbergstraße. Konrad von Würzburg. ein mittelhochdeutscher Dichter von bürgerlicher Abkunft, lebte, nachdem er Würzburg verlassen, in Straßburg und dann bis zu seinem am 31. August 1287 erfolgten Tod in Basel. K. ist als der bedeutendste Vertreter der mittelhochdeutschen Spätlingsdichtung zu

betrachten. Eine Handschrift seines Hauptwerks, der trojanische Krieg, ist im Besitz der Würzburger Universitäts-bibliothek.

Korngasse.

7. (Peter-)Bezirk. Läuft von der Kasern-zur Reuerergasse. Früher, laut Urkunde des Jahres 1382, Pfistergasse. Das Wort Pfister (mittelhochdeutsch) ist gleichbedeutend mit Müller und Bäcker. Ein Zeichen, daß in dieser Gasse viele Bäcker ihr Gewerbe ausübten. In München gibt es heute noch eine Pfistergasse, nach der einstigen dort gestandenen herzoglichen Hofpfisterei (Bäckerei mit Mühle). Die Korngasse verdankt ihren Namen dem ehemaligen städtischen Kornhaus, heute Hs.-Nr. 4. An dem Hause ist eine Sandsteintafel angebracht, auf der steht, daß im Jahre 1574 ein ehrbarer Rat das Kornhaus erbaut hat und daß der damalige Kornpreis 8 Gulden betragen hat. Das Kornhaus ist schon längst seinem Zweck entfremdet. Jahrelang wurde es als Versammlungslokal für die Kontrollversammlungen und als Wohnung für den Bezirksfeldwebel benützt. Nunmehr dient es als Turnhalle des Turnvereins Würzburg (siehe Huttenstraße Nr. 8), ferner sind hier Wohnungen von Schutzleuten. Hs.-Nr. 2. Haus zur neuen Burg.

Hs.-Nr. 3. Haus zum weißen Roß.

Hs.-Nr. 11. Haus zum Rosenberg.

Kranenkai.

I. (Pleicher-)Bezirk. Vom alten Zollamt bis zur Luitpoldbrücke führend. Früher unterer Mainkai. Bis 1861 ergossen sich hier die Bäche Pleichach und Kürnach in mehreren Armen in den Main. Im genannten Jahre wurde die Ausmündung reguliert. Der Platz dient während der Messe zur Aufstellung von

Sehenswürdigkeiten. Der am ehemaligen Oberzoll-und Hallamt (Hs.-Nr. 1) stehende Kranen

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