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Baureferent zu, daß der Name gut gewählt sei, denn tatsächlich seien die Lerchen dort oben äußerst lebhaft. Jedenfalls ist Lerchenweg eine wohlklingendere Bezeichnung als Langebögenweg.

Lessingstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Eine Straße zwischen dem Ludwigskai und der Virchowstraße. Gotthold Ephraim Lessing, geboren am 22. Januar 1729 zu Kamenz in der sächsischen Oberlausitz als Sohn eines Predigers (später Hauptpastor), gestorben 15. Februar 1781 in Braunschweig. L. wurde an der Fürstenschule zu St. Afra erzogen und studierte dann in Leipzig Theologie, später Medizin. Sein Studium war jedoch ein unregelmäßiges, er gab sich gerne der Geselligkeit hin und pflegte nahe Beziehungen zum Theater. Bei solcher Lebensführung zerrannen Lessings ohnehin bescheidene Mittel recht bald und er machte Schulden. Diese veranlaßten ihn, zu entfliehen, er ging nach Wittenberge, von dort nach Berlin. Durch literarische Arbeiten verdiente er sich hier sein Brot. Schnell entwickelte sich sein reiches Talent. Lessings Feder war eine scharfe, und dies war die Ursache, daß sein Leben ein

ununterbrochener Kampf war. Wir verehren in Lessing einen vorzüglichen Dichter und erstklassigen Kritiker.

Leubestraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Zieht von der Roentgen-zur Schellingstraße. Wilhelm Oliver von Leube, als bedeutender Kliniker weit über die Grenzen seines Vaterlandes hinaus bekannt, ist am 14. September 1842 in Ulm als Sohn eines Arztes geboren. Er widmete sich ebenfalls dem Studium der Medizin, besuchte die Universitäten Tübingen, Zürich und Berlin, war in Erlangen Assistent Ziemssens und kam dann an die Würzburger Alma Julia, wo er über ein Vierteljahrhundert als Forscher, Lehrer und Arzt äußerst verdienstvoll und segensreich wirkte, speziell auf dem Gebiete der Magen-und Darmkrankheiten. 1911 trat Leube, der von Universität, Staat und Krone mit den höchsten Ehrungen und Auszeichnungen bedacht wurde, vom Lehramt

zurück, um in seiner schwäbischen Heimat sein arbeits-und erfolgreiches Leben zu beschließen.

Leutfriedstraße.

9. (Burkard-)Bezirk. Führt von der Nikolausstraße zur Frankenwarte. Früher Leutfresserweg. Der Name Leutfresserweg hat bisher mehrere Deutungen erfahren. Die erste lautet folgendermaßen: "In der dortigen Lage waren zahlreiche Steinbrüche. Der Weg zu denselben mußte in Felsen gehauen werden. Sowohl in den Steinbrüchen selbst als auch namentlich in dem Hohlweg sind viele Arbeiter verunglückt. Dadurch ist der Name Leutfresserweg entstanden." -Der verstorbene Lehrer Schmidkontz, ein bekannter Heimatforscher, hat den Namen wie folgt erklärt: "Der Weg führte früher durch eine tief in den Felsen -Wellenkalk -künstlich eingeschnittene

Schlucht, welche nunmehr zugeschüttet ist. Weil nun die Anlegung dieses Weges in früherer Zeit, wo Sprengungen usw. noch nicht bekannt waren, große

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