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der sich die Erhaltung der Kinderbewahranstalt zur Aufgabe gesetzt hat, wurde im Jahre 1892 gegründet. Das Haus Lindleinstraße 7 wurde im Jahre 1902 erbaut und bezogen.

Hs.-Nr. 20. Katholische Kleinkinderbewahranstalt Grombühl. Die Kinderbewahranstalt Grombühl wurde am 1. August 1890 eröffnet. Sie wurde gegründet vom St. Elisabethen-Verein dahier und war anfangs mietweise im Hause des Vinzentinums untergebracht. Das jetzige Anstaltsgebäude wurde in den Jahren 1898-99 gebaut und im Sommer 1899 bezogen. Die Pläne sind von der Firma Friedrich Buchner entworfen. Von Interesse ist, daß dieselben im Jahre 1900 auf der Weltausstellung in Paris (Abteilung für Wohlfahrtseinrichtungen) die bronzene Medaille erhielten.

Lindleshang.

3. (Grombühl-)Bezirk. Verbindet die Versbacher Landstraße mit dem Zinklesweg. Näheres über die Bedeutung des Wortes Lindles siehe Lind-leinstraße. In der Nähe befindet sich die Lindleinsmühle, die 1721 an das Bürgerspital um 21 000 Reichstaler überging. Dieses verkaufte sie nach den Kriegsjahren um 20 000 Gulden an den "Hofjuden" Jakob Joel von Hirsch, der sie später wieder veräußerte. Im Jahre 1894 wurde das Gut mit Mühle und 200 Morgen gute Felder von dem damaligen Besitzer dem Bürgerspital um 150 000 M zum

Kauf angeboten. Das Angebot wurde aber vom Referenten auf die lange Bank geschoben und das Gut ging an die Baufirma Buchner über.

Ludwigskai.

8. (Sanderau-)Bezirk. Beginnt bei der Ludwigsbrücke und zieht längs des Mains nach Süden. Ludwig III., König von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern, Franken und Schwaben, ward geboren am 7. Januar 1845 zu München als erster Sohn des Prinzen Luitpold und seiner Gemahlin Prinzessin Augusta von Toskana. Er widmete sich von früehester Jugend an der militärischen Laufbahn und legte durch Besuch der Universität München den Grund zu seiner vielseitigen Bildung. 1866 zog der Prinz als Ordonnanzoffizier mit seinem Vater in den Krieg gegen Preußen, in welchem er am 25. Juli im Gefecht bei Helmstadt durch Schenkelschuß verwundet wurde. Die Folgen der Verwundung zwangen ihn, dem aktiven Militärdienst zu entsagen, doch hat Prinz Ludwig der Armee, in der er zuletzt den Rang eines Feldmarschalls bekleidete, das größte Interesse bewahrt. Am 20. Febr. 1868 vermählte er sich mit der 19jährigen Erzherzogin Maria Theresia von Österreich-Este, Tochter des 1849 verstorbenen Erzherzogs Ferdinand von Modena. Der glücklichen Ehe entsprossen 13 Kinder, von denen vier starben. Eine besondere Vorliebe bekundete Prinz Ludwig für die Landwirtschaft (sein Schloßgut Leutstetten galt als Mustergut), doch brachte er auch Industrie, Handel und Gewerbe

warmes Interesse entgegen und förderte sie, wo er konnte. Politisch war Prinz Ludwig ein kerndeutscher, persönlich ein liebenswürdiger,

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