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Ritter des Militär-Max-Josef-Ordens ernannt. Vom 24. April 1873 bis 4. April 1875 war er kommandierender General des 2. Armeekorps in Würzburg, dann bis 1885 Kriegsminister. M., der Inhaber des 9. Infanterie-Regimentes war, starb am 6. Oktober 1901 in Aibling.

Ohne Nr. Gut Moskau. (Näheres über den Grund zur Benennung des Gutes ist unter Grombühlstraße 4 zu finden.)

Mainaustraße.

10. (Zellerau-)Bezirk. Zieht von der Luitpoldbrücke längs dem Main gegen Kloster Himmelspforten. Au ist ursprünglich gleichbedeutend mit Aa und Aach, das heißt fließendes

Wasser, nach dem heutigen Sprachgebrauch ein längs eines Flusses, hier des Mains, ausgebreiteter Acker-und Wiesengrund.

Mainbrücke.

Nord: 4. (Neumünster-)Bezirk, Süd: 5. (Dom-)Bezirk. Auffahrt zur alten Brücke rechts des Mains von der Domstraße her.

Die erste Mainbrücke soll beim Schwanentor den Main überspannt, also südlicher als die heutige Brücke gestanden haben. Man wird nicht fehl gehen, wenn man behauptet, daß diese Verbindung der beiden Mainufer schon zu Zeiten des Bischofs Burkard (741-752) bestanden hat. Vor 1133 wurde von dem Baumeister Enzelin eine Brücke gebaut, welche aber am 21. August 1342 einer Überschwemmung, welche durch einen Wolkenbruch entstand, zum Opfer fiel. Eine an deren Stelle wieder erstandene Brücke erlitt am 21. Juli 1442 das gleiche Schicksal. Dann diente eine leichte Holzbrücke dem Verkehr. Erst 1474 wurde wieder mit dem Bau einer festen Brücke aus Stein und Holz begonnen. Der Baumeister der Brücke war ein gewisser Hans von Königshofen. Für Beiträge zum Brückenbau wurden Ablässe erteilt. Die Pfeiler der Brücke blieben ungewölbt bis 1536, in welchem Jahre mit der Wölbung begonnen wurde. Geldmangels wegen mußte die Arbeit wieder eingestellt werden. Durch heftigen Eisgang im Jahre 1573 erlitt der hölzerne Teil der Brücke schwere Beschädigungen, weshalb man das Holz durch Steine ersetzte, was im Jahre 1607 geschah. Die Brücke hatte auf ieder Seite zwei viereckige Türme mit Toren und auf der Stadtseite eine Zugbrücke. Fürstbischof Johann Philipp von Greifenklau ließ die alten Brückentore und Brückentürme abreißen und im Jahre 1702 zunächst auf der Mainviertelseite ein neues monumentales Brückentor errichten. Baumeister war der Hauptmann Müller, ein zu seiner Zeit berühmter Ingenieur und Architekt. Das Tor hatte einen prächtigen Schmuck durch vier über zwei Mann hohe antike Figuren von Bildhauer Balthasar Esterbauer aus Mettenbach in Niederbayern, und zwar durch zwei Göttinnen (Pallas und Minerva) gegen die Burkarderstraße und durch zwei römische Legionssoldaten gegen die Brücke zu; über dem Straßentor prangte das reich ausgeführte Greifenklausche Wappen, für den Fußgängerverkehr waren kleinere Tore zu beiden Seiten angebracht. Dieses prachtvolle Brückentor wurde im Jahre 1869 aus "Verkehrsgründen" niedergerissen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die eben erwähnte Zug

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