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friedigendes war, veranlaßte im Jahre 1910 den Stadtmagistrat, das Holzmagazin aufzuheben.

Mainleitenweg.

9. (Burkard-)Bezirk. Führt auf dem Nikolausberg am Schützenheim vorbei.

Ohne Hs.-Nr. Das Schützenheim (näheres siehe Schießhaus-straße). Maistraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Verlängerung der Frühlingstraße von der Kreuzung der Randersackererstraße bis zur Neubergstraße.

Unbegreiflicherweise nach dem Monat Mai benannt. Marcusstraße.

1. (Pleicher-)Bezirk. Zwischen der Klinikstraße und der Kaiserstrahe. Früher ein Teil der Oberen Wallgasse (siehe Klinikstraße). Hofrat Karl Friedrich v. Marcus, geboren zu Würzburg am 3. September 1822, war in der Blütezeit der medizinischen Fakultät der Universität Würzburg ordentlicher Professor der medizinischen Klinik und der speziellen

Pathologie und Therapie. M., der bereits 1834 den klinischen Unterricht in der Psychiatrie einführte, ist am 23. August 1862 in seiner Heimatstadt gestorben.

Marionplatz.

4. (Neumünster-)Bezirk. Hinter der Marienkapelle. Die heilige Maria, die Mutter Jesu, in der Kirchensprache Unsere liebe Frau, auch die heilige Jungfrau genannt. Maria ist eine Tochter des Joachim, die ihm Anna nach langer kinderloser Ehe geboren hat. Josef verlobte sich mit Maria als Greis, um ihre Jungfrauschaft durch die Ehe zu bewahren. Als er jene verletzt glaubt und sich von Maria trennen will, soll er durch Wunder von dem wahren Sachverhalt unterrichtet worden sein. In der katholischen Kirche nimmt Maria unter den Heiligen die erste Stelle ein. Sie ist Schutzpatronin vieler Länder, Städte und Vereine. Viele Orden nennen sich nach ihr. Die kirchliche Tradition besitzt über Maria unzählige biblische Nachrichten. Die christliche Kunst hat das Leben, die Person und Würde der Maria in Poesie, Malerei und Plastik vielfach zu verherrlichen gesucht. Hs.-Nr. 1. Bildete mit dem Hause Marktgasse 9 den Hof zum kurzen Heinrich. Anfang des 18. Jahrhunderts war das Haus die Gastwirtschaft zur goldenen Krone. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das ganze Anwesen umgebaut und in 2 Teile eingeteilt. Hs.-Nr. 2. Bildet mit Marktplatz 7 die Marienkapelle. Auf dem Platze, auf dem die Marienkapelle steht, befand sich die Judensynagoge (siehe Marktplatz). Bei der im Jahre 1348 stattgehabten allgemeinen Verfolgung der Juden wurde das ganze Judenviertel samt der Synagoge zerstört. An deren Stelle erstand bald ein kleines Kirchlein zu Unserer lieben Frau Maria, das ein vielbesuchter Wallfahrtsort wurde. Vielleicht wurde diese Kapelle in

sühnender Erinnerung an das erwähnte gräßliche Ereignis errichtet. Ob diese Kapelle nur ein ein

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