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Gustav Adolph. Bis 1750 war die Familie G. im Besitz des Hofes. Dann erwarb ihn ein Gerbermeister, von diesem ging er an Weinhändler St. Lauk, der ihn zu einer Weinwirtschaft einrichtete, dann 1851 an Weinhändler Heinrich Schierlinger über. Der Verbreiterung der alten Sandgasse fiel auch der vordere Teil des Sandhofes zum Opfer. Nur der Opferwilligkeit seines Besitzers, des Weingutsbesitzer Ernst Schierlinger, ist es zu verdanken, daß der Hintere Teil erhalten blieb und in der ursprünglichen Form wieder hergestellt wurde, wodurch der Sandhof außen wie innen eine Sehenswürdigkeit der Stadt bildet.

Maxstraße.

4. (Neumünster-)Bezirk. Verbindet die Hofstraße mit der Theaterstraße, ein Arm führt links der Schrannenhalle bis zur Spiegelstraße. König Maximilian II., Josef oder kurz Max II., Sohn Ludwigs I., war geboren am 28. November 1811 in München. M. studierte in Göttingen und Berlin und machte dann große Reisen. Die Abdankung seines Vaters berief ihn am 20. März 1848 auf den Thron. Nach 16jähriger Regierung starb er am 10. März 1864 in Nymphen-burg. Die Maxstraße entstand nach der Erbauung des Bahnhofes nach 1853 auf dem Gebiet des Hofes Katzenwicker, der samt der Badestube zum Loch (da, wo die Schrannenhalle steht, befanden sich neun Häuser des Loches) niedergerissen wurde. Aus einer Urkunde vom 3. Januar 1365 ist ersichtlich, daß eine Gasse, welche vom Katzenwicker zur Badestube zum Loch führte, Geylergasse hieß; der Name dürfte von einer Familie Geyler stammen, welche dort Grundbesitz hatte. Nach der genannten Urkunde hat Bischof Albrecht von Hohenlohe (1350-1372) die in der Geylergasse gelegenen Hofstätten und Häuser, welche stiftisches Lehen waren, von der Lehenschaft losgesagt und an Domherrn Albrecht von Heßberg verkauft. In alter Zeit war das Gebiet von der alten Befestigung am Nennweg bis zur heutigen Domerpfarrgasse und zur Spiegelstraße ein großer Platz. An der östlichen Seite desselben entstanden besonders starke Befestigungsanlagen, weil am Rennwegertor mehrere Hauptstraßen einmündeten und weil auch diese Seite der Stadt am wenigsten von der Natur gesichert war. Es stand hier die Rolandswarte, ein Festungsturm, dem die Bürger zu Ehren Rolands, des sagenhaften Waffengefährten Kaiser Karl des Großen, den Namen beilegten. Rolandswarte hieß dann auch der davorliegende große Platz und die im 12. Jahrhundert entstandene kleine Vorstadt nordöstlich des Nennweges. Als die Festungswerke verstärkt wurden, entstand in der Nähe des eben genannten Turmes ein weiteres Bollwerk, das in Urkunden als Katzenwickhus aufgeführt wird. Bischof Herold (1165-1171) wird als Erbauer desselben bezeichnet. Aus dieser ältesten urkundlichen Schreibart entstand dann Katzenwighus, Katzenvicus, Katzenwichus, Katzenwinkhus, Katzenwinkard, Katzenwinker, Katzenweker, Katzenwigger, endlich Katzenwicker, welch' letztere Bezeichnung bis heute erhalten blieb. Für den Namen wurden alle möglichen und unmöglichen Erklärungen abgegeben, so führte man ihn auf

einen Personennamen zurück (um die Wende des 12. Jahrhunderts lebte hier ein Subdiakon

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