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Katzenwicker fiel dem "Fortschritt" zum Opfer. Der Staat ließ ihn niederreißen, teilte das Gelände in Bauplätze und verkaufte diese mit der Bedingung, daß mitten durch eine neue Straße -Maxstraße wurde sie genannt -geführt wurde. Die Häuser wurden in den Jahren 1854 bis 1858 erbaut.

Hs.-Nr. 2. Maxschulgebäude. Die Grundsteinlegung zum Maxschulgebäude, die mit großen Festlichkeiten und einer Gewerbe-und Industrie-Ausstellung verbunden war, wurde am 26. Juli 1856 bei Gelegenheit des 50jährigen Jubiläums des Polytechnischen Vereins vorgenommen. Dieser Verein verdankt seine Gründung in der Hauptsache der Tätigkeit des geistlichen Rates Professor Dr. Franz Oberthür. Der Verein nannte sich bei seiner Gründung im Jahre 1806 Gesellschaft zur Vervollkommnung der mechanischen Künste, von 1807 ab polytechnische Gesellschaft, von 1812 ab Gesellschaft für Vervollkommnung der Künste und Gewerbe, von 1839 ab Polytechnischer Verein und von 1851 an Polytechnischer Zentralverein. Der erste Unterricht wurde im Jahre 1807 im Stifthauger Knabenschulhaus (Bahnhofstr. 4) erteilt, 1809 erhielt der Verein die nötigen Schullokale in dem ehemaligen Dominikanerkloster eingeräumt. Die 1818 gesetzlich eingeführten Sonn-und Feiertagsschulen wurden durch allerhöchste Verordnung mit den Schulen des Vereins vereinigt. Regierung und Stadt leisteten alljährliche Zuschüsse. 1850 erfolgte die Verschmelzung des 1848 gegründeten Gewerbevereins mit dem Polytechnischen Zentralverein. Von 1858 ab wurden im Kreise Bezirksvereine gegründet. Hand in Hand damit ging die Errichtung von Fortbildungsschulen, nachdem in Würzburg damit bereits vorangegangen worden war. Das Jahr 1859 brachte die Verlegung des Polytechnischen Zentralvereins in das Maxschulgebäude. Laut Entschließung erfolgte 1884 die Unterstellung der Fortbildungsschulen des Kreises unter die staatlichen Schulbehörden, während die Stadt die Leitung ihrer Sonntags-und Fortbildungsschulen, zu denen noch die Fachschulen kamen, gegen Zahlung eines jährlichen Beitrages dem Polytechnischen Zentralverein überließ. Dieses Verhältnis wurde 1911 auch gelöst, so daß der Polytechnische Zentralverein dann in der Lage war, seiner Vereinsaufgabe: Hebung der allgemeinen, insbesondere der gewerblichen und kunstgewerblichen Bildung durch entsprechenden Unterricht, sowie Förderung der Gewerbe einschließlich des Handels und der Industrie, seine ganze Kraft zu widmen. Am 1. Oktober 1920 wurde gemäß Beschluß der Bayer. Landesgewerbeanstalt in Nürnberg, welcher der Polytechnische Zentralverein seit 1905 als Zweigstelle angegliedert ist, die von dem Verein betriebene Gewerbe-, Zeichen-und Modellierschule wegen der steigenden Fehlbeträge aufgelöst; an ihre Stelle treten in beschränktem Umfange Fachunterrichtskurse. Mit dem gleichen Tage ging auch Direktor Professor Moser, der 12 Jahre lang an der Spitze des Polytechnischen Zentralvereins stand, in den Ruhestand. Für ihn wurde von der Landesgewerbeanstalt als kunstgewerblicher Berater des Vereins Architekt Ochs-Nürnberg berufen.

Mit dem Polytechnischen Zentralverein bezog in dem Jahre 1,859 auch die dreikursige Kreislandwirtschafts-und Gewerbeschule, welche 1833 gegründet wurde und wie die Schulen des Polytech

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