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auf dem alten Bootsplatze errichtete Bootshaus fertig da. Die Bootshalle und die Ankleideräme waren für die damaligen Verhältnisse äußerst zweckmäßig angelegt. Sehr hübsch, wenn auch klein, jedoch ausreichend war das Vereinszimmer. Mit den Einweihungsfestlichkeiten hatte der Verein eine kleine Regatta verbunden. Mächtige Förderung seiner Bestrebungen hat der

W. R. V. dem früheren Kaiser Wilhelm, dem bayerischen Königshause der Wittelsbacher, an dessen Spitze damals Prinzregent Luitpold und später König Ludwig standen, ferner dem Prinzen Rupprecht, dem Prinzen Heinrich von Preußen, den staatlichen Behörden, der Stadt Würzburg, der Universität Würzburg und anderen Gönnern zu verdanken, welche zu den Regatten herrliche Wanderpreise und Ehrenpreise widmeten oder die Aufgabe des Vereins in anderer Weise förderten. Die Zahl der Siege des W. R. V. beträgt bis zum Jahre 1914: 97. Während des Weltkrieges war es sehr ruhig auf dem Bootsplatze. Fast alle Mitglieder standen im Felde. 13 von ihnen haben ihr Leben für das Vaterland hingegeben. Ein gewaltiger Aufschwung machte sich im Nuderverein seit Beendigung des Krieges bemerkbar. Die Zahl der ausübenden Mitglieder ist auf einer Höhe angelangt, die die kühnsten Hoffnungen weit übersteigt. Der W. R. V. wird auch in Zukunft bestrebt sein, die ihm gestellten erzieherischen Aufgaben zu erfüllen. Welcher Sport wäre geeigneter als der Rudersport, den Körper gleichmäßig auszubilden und die jungen Mitglieder zur Selbstzucht und Unterordnung unter das Ganze zu erziehen. Durch die Ausübung des Rudersports muß der junge Mann zu der Überzeugung kommen, daß nur peinlichst genaue Zusammenarbeit zum Erfolge führen kann. Eine solche Erziehung zur gemeinsamen Arbeit ist zur Zeit mehr denn je erforderlich, um das deutsche Volk wieder auf-zurichten.

Hs.-Nr. 12 1/2. Die Leimsud. So benannt nach der hier bestandenen Leimsiederei. Später entstand die Wirtschaft zur Leimsud.

Hs.-Nr. 14. Korpshaus der Mönania. Die Mönania ist das zweitälteste Korps Würzburgs. Sie wurde am 16. Juni 1814 gegründet. Das Korpshaus wurde im Jahre 1897 erbaut. Die Burschenfarben sind grün-gelb-rot, die Fuchsenfarben grün-rot, die Mützen dunkelgrün.

Hs.-Nr. 22. Haus der Burschenschaft Cimbria. Die Burschenschaft Cimbria entstand aus dem (am 15. Mai 1875 gegründeten) medizinischen Fachverein "Coetus anatomicus" am 1. März 1878. Ihr Zweck ist Ausbildung des Geistes und Körpers, Veredelung des Charakters ihrer Mitglieder, Vorbereitung derselben zu erfolgreichem Dienste für das deutsche Vaterland, Entwicklung und Pflege eines frischen und zeitgemäßen Studentenlebens. Ihre Farben sind Violett-silber-schwarz, die Mützen violett. Die Cimbern kauften ihr Heim, in dem sie seit 1899 schon ihre Kneipe hatten, im Jahre 1910.

Hs.-Nr. 27. Haus des katholischen Studentenvereins Walhalla. Erbaut, 1907. Die Walhalla, eine nichtfarbentragende Korporation, wurde auf Anregung einer 1864 in Würzburg stattgefundenen Katholikenversammlung am 17. November 1864 großenteils von gewesenen Mitgliedern eines früheren hiesigen Theologenbundes auf den Prinzipien "Religion, Wissenschaft, Freundschaft" gegründet. Er ist die

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