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279 Münzstraße.

7. (Peter-)Bezirk. Zieht vom Peterplatz südwärts bis zur Sanderglacisstraße. Der Teil der Gasse, welcher am Eingang zum Zwinger liegt, heißt im Volksmund: am Münzgassendurchbruch. Hier wurde im Jahre 1876 die alte Stadtmauer durch-und ein Haus abgebrochen, um die Straße durchführen zu können. Der hier stehende Rundturm ist ein Rest der Befestigungswelke der Stadt Würzburg. Das Anwesen Münzstraße Nr. 1 ist die ehemalige Münze. Das Haus wurde samt dem anstoßenden Haus Peterplatz 8 im Jahre 1691 von Antonio Petrini erbaut. Beide Anwesen bildeten den Petersbau. In ihm wurden 1697-1704, als das Universitätsgebäude einer Ausbesserung bedurfte, das Kilianeum und das adelige Erziehungsinstitut untergebracht. Während in den östlichen Flügel (Peterplatz 8) die Anstalt für emeritierte Priester verlegt wurde, kam in den westlichen Flügel (Münzgasse) die fürstbischöfliche Münze. Würzburg hatte schon zur Zeit Karl des Großen (768-814) eine Münze. Wo sie stand, ist unbekannt. Später war sie im beschöflichen Saalhof (Kürschnerhof), dann wurde sie an andere Stellen verlegt (Burkarderstraße 44, Domstraße 20, Augustinerstraße 5, Neubaustraße 16, Domerpfarrgasse 4 und Pleichertorstraße 5), um zum Schluß im Hause Münzgasse 1 eine bleibende Stätte zu erhalten. Nachdem Bayern die Regierung angetreten hatte, wurde die Münze 1816 aufgehoben. Das Gebäude ging an die Universität, dann an die Tabakfabrik Schürer und 1870 um 50 000 Gulden an die Stadt über, welche darin nach bedeutenden Umbauten, die weitere 80 000 Gulden verschlangen, Schulen errichtete. Das Schulhaus wurde im August 1914 und im Dezember 1918 als Massenquartier benützt. Zwischen der Münzstraße und Am Exerzierplatz wurde im Juni 1914 ein herrlicher Zierbrunnen aufgestellt. Dieser Brunnen stand in der im April 1914 in der Ludwigshalle stattgefundenen Gartenbauausstellung; er stammt von dem Bildhauer Arthur Schleglmünig und wurde von Warenhausbesitzer S. Ruschkewitz erworben, der ihn der Stadt zum Geschenk machte. Hs.-Nr. 3. Haus zum Vogelgesang und silbernen Sporen. Hs.-Nr. 6. Haus zum Vogel. Hs.-Nr. 9 und 11. Hof zum Silberhorn. Hs.-Nr. 10. Haus zur vorderen Weinrebe. Hs.-Nr. 14. Haus zum Hüllmantel. Hs.-Nr. 19. Protestantisches Schulhaus, das im Jahre 1885 erstand. In den

Kriegsjahren 1914 bis 1918 war in diesem Schulhause ein Reservelazarett eingerichtet.

Neubaustraße.

Nord: 5. (Dom-)Bezirk, Süd: 7. (Peter-)Bezirk. Zieht von der Augustinerstraße südöstlich bis zum Hofgarten hin.

Der Stadtgraben gegen die Vorstadt im Sand war an der Stelle der heutigen Neubaustraße. Nachdem der Graben durch die Einverleibung der Vorstadt im Sand mit der Stadt und durch die Errichtung der neuen Festungswerke überflüssig geworden war, wurde er

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