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der stattliche Rasen als zu klein erwiesen, so daß ein Teil des Ringparkes in den Festplatz einbezogen werden mutzte.

Aus Anlaß der nach dem Kriege einsetzenden Wohnungsnot wurden auf dem Sanderrasen Wohnungsbaracken erbaut. Sie erhielten die Hausnummern 1 bis 11 mit der Straßenbezeichnung San-derrasen.

Hs.-Nr. 3. Hier befand sich bis zur Erbauung des Oberrealschulgebäudes (Sanderring 8) die mechanische Werkstätte der Oberrealschule. Früher wurde in dem Hause eine Kunstfärberei betrieben.

Am inneren Kürnacherbergweg.

6. (Rennweg-)Bezirk. Führt vom Lehnleitenweg, mit der Rottendorferstraße gleichlaufend, zur Landwehr. Kürnach, ursprünglich Quirnach, ist ein bei Würzburg gelegener kleiner Ort. Er kam bereits unter dem Bischof Wolfger (810 bis 832) zugleich mit dem Orte Pleichfeld infolge eines Tauschgeschäftes an das Bistum Würzburg. Die

Kürnach hatte früher den Namen Quirnahe. Quirn oder Kürn -Mühle, ahe oder ach -Fluß oder Wasser.

Annastraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Führt vom Friedhof südlich, die Rottendorferstraße kreuzend, zur Gerbrunnerstraße. Die heilige Anna, Ehefrau des hl. Joachim, hat Maria, die Mutter Jesu,

geboren. Sie gilt als Schutzpatronin der Tischler, der Bergwerksarbeiter u. der Gebärenden. Gedächtnistag ist der 26. Juli.

Arztlade.

5. (Dom-)Bezirk. Sackgasse der Plattnerstraße. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts hieß die Arztlade Ziechlinsgasse nach der dort seßhaft gewesenen Krämerfamilie Ziechlin, aus der schon 1230 ein Heinrich Ziechlin, institor-(Krämer), in Urkunden erscheint. Aus Ziechlin entstand im 18. Jahrhundert Ziegel-, dann Zirkelgäßchen, dann wurde das Höfchen in Arztlade umgetauft. Das deutsche Wort Arzt, vom lateinischen artista, bezeichnete ursprünglich einen nicht allein in der Heilkunde, sondern auch in den übrigen freien Künsten bewanderten Gelehrten. Arztlade ist eine auch anderwärts vorkommende Bezeichnung eines freien Kaufplatzes. Im vorliegenden Fall soll die Bezeichnung daher kommen, daß hier, und zwar im Hofe Bastheim, die erste Apotheke stand, die ein Arzt hielt, also: des Arztes Verkaufsstelle. Professor Oberthür zweifelte an der Richtigkeit dieser Deutung, denn er schrieb: "Zur rechten Hand beim Eintritt in die Plattnergasse ist ein enger, ganz unansehnbarer Winkel uns noch als der Platz merkwürdig, wo wahrscheinlich die erste Apotheke in Würzburg errichtet ward. Die Tradition sagt es und der Name "Arztlade" scheint die Sage zu bestätigen, wiewohl ich in einem alten Lehenbuche der' Kalthause Würzburg gelesen: höflich zu sagen die

Arschladen." Diese Deutung dürfte nicht unwahrscheinlich sein. Die Eingänge der Häuser Domstraße 68 1/2,

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