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Südwestlich von der Frankenwarte liegt die Annaschlucht, welche am 26. Juli 1895 eröffnet und dem Verkehr übergeben wurde. Die Annaschlucht ist aus einem wilden Graben durch Anlagen entstanden, die von Kommerzienrat V.

A. Fischer hier hergestellt wurden. Der Stifter der Annaschlucht benannte die Anlage zum Andenken an seine jung verstorbene Tochter und übergab sie dann dem allgemeinen Verkehr. Fischer selbst starb am 16. September 1920.

Hs.-Nr. 21. Bundeshaus der Burschenschaft Germania.

Oberdürrbacherstraße.

3. (Grombühl-)Bezirk. Zweigt von der Schweinfurterstraße nordwärts ab. Sie führt nach dem Dorfe Oberdürrbach. Das Pfarrdorf O. war vor wenigen Jahrhunderten ein Hofgut, bestehend aus einer kleinen Kirche, zwei Bauernhäusern mit Zubehör, das Eigentum des Klosters St. Stephan in Würzburg war. 1579 ging das Gut pfandweise und 20 Jahre später dauernd an das Juliusspital über. Hs.-Nr. 2. Das Luitpoldspital. Die mangelhaften baulichen und räumlichen Zustände im öffentlichen Krankenhauswesen Würzburgs sowie in den medizinischen Forschungs-und Lehrinstituten der Universität, soweit sie im alten Juliusspital untergebracht sind, drängten schon seit langem zu einem zweckentsprechenden Neubau. Der Staat, die Stadt und das Juliusspital, welch letzteres diese Universitätsinstitute gastweise beherbergte und bislang auch nichtstiftungsberechtigte Kranke, welche Krankenhauspflege suchten, aufnimmt, beabsichtigten als Vertragsgemeinschaft dieser dringenden Notwendigkeit endlich zu entsprechen. Im Laufe der Vorverhandlungen zog sich jedoch das Juliusspital aus der geplanten Gemeinschaft zurück, und der Staat Bayern und die Stadt Würzburg schlossen nun unter sich einen Vertrag zum Zweck der Erbauung und des Betriebes eines Krankenhauses und der betreffenden wissenschaftlichen Institute. Die Gebäude und Einrichtungen, welche der Verwaltung und dem Betrieb sowie der Krankenpflege und -Heilung dienen, wollten der Staat und die Stadt auf gemeinsame Kosten erbauen; die Kosten für die Gebäude und Einrichtungen, welche rein wissenschaftlichen Zwecken dienen sollen, wollte der Staat allein übernehmen. Der Krieg und seine Folgen scheinen aber auch diese Vertragsgemeinschaft zu lösen; jedenfalls sind z. Zt. der Niederschrift dieser Zeilen Verhandlungen im Gange, die das Ausscheiden der Stadt aus dem Vertrag zum Ziele haben; sie ist nicht mehr in der Lage, den nach dem Vertrag auf sie treffenden Teil der Kosten, welche sich infolge der allgemeinen Teuerung um das Vielfache der vorgesehenen Summe erhöhten, zu tragen. Die Wahl des Bauplatzes für das neue Spital und der schließliche Erwerb desselben ist eine Geschichte für sich; es gab alle möglichen Vorschläge und viel Für und Wider, bis man sich für den jetzigen Platz entschied. Der größte Teil desselben war Besitz des Juliusspitals. Die Planung und Erbauung der

Anstalt wurde dem Universitäts-Bauamt übertragen und demselben zu diesem Zweck ein besonderes Baubüro angegliedert, zu dessen Vorstand Bauamtmann

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