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dische Karolinen-Institut des Professors Dr. Heine (siehe Heinestraße) eingerichtet, später (1850) wurden die Räume von der Kreisregierung bezogen, welche ihre Büros bisher im Borgiasbau der Universität (Neubaustraße 11) hatte. Ferner befanden sich im Bau einige Jahre (bis um 1870) die protestantischen Schulen.

Hs.-Nr. 8. Pfarrhaus St. Peter, ehemals zum Petersbau gehörig. Der erste Pfarrhof stand wahrscheinlich in dieser Gasse oder im Zwinger, denn in einer Urkunde des Jahres 1331 wird der Petersbrunnen (Zwinger 4) in der Mauer bei St. Peters Pfarrhaus erwähnt. In dem Hause Petersplatz 8 wohnte der Pfarrer schon seit der Erbauung desselben. Als das Klerikalseminar ? Jahre (1697-1704) im Petersbau untergebracht war, fungierte der Peterer Pfarrer als Regens des Seminars. Von 1712 ab befand sich lange Zeit auch in dem Anwesen die Anstalt für emeritierte Geistliche. Später waren neben den wegen körperlichen Gebrechen auch die wegen Übelverhaltens unfähig gewordenen Geistlichen in dem Gebäude untergebracht. Der jeweilige Peterer Pfarrer war Direktor dieser Pfründeanstalt. Das Haus, ober dessen Haustür die Jahreszahl 1691 eingemeißelt ist, ist Eigentum des katholischen Emeritenfonds.

Hs.-Nr. 10. Die Pfarrkirche zu St. Peter und Paul. Bis 1150 war die (alte) Kirche Klosterkirche der Abtei St. Peter, dann wurde sie zur Pfarrkirche der Vorstadt im Sand umgewandelt. Im 16. und 17. Jahrhundert war der bauliche Zustand der Kirche derart schlimm, daß bei Regenwetter die Gläubigen naß wurden. Auch Steine fielen herab, so daß beinahe einmal eine Frau erschlagen worden wäre. Aber erst 1717 konnte die so notwendige durchgreifende Reparatur vorgenommen werden. Der Baumeister war Josef Greising, die Bildhauer Jakob v. d. Auvera und Balthasar Esterbauer. Von dem mittelalterlichen Bau stehen nur noch die beiden romanischen Türme und der gotische Chor. Am 26. Januar 1721 wurde die Kirche feierlich eingeweiht. Die letzte Renovation fand 1892 statt. Neben einigen Denkmälern fallen in der Kirche auf die herrliche Kanzel von Esterbauer, das Hochaltarbild, der Martyrertod des hl. Petrus von O. Onghers und Seitenaltargemälde von Lünenschloß und Mika. 1233 entstand um die Pfarrkirche ein Leichenhof, woran noch einige in der Außenmauer der Kirche befindliche Grabsteine erinnern.

Peterstraße.

7. (Peter-)Bezirk. Verbindet die Neubaustraße mit dem Peterplatz. Im 16. Jahrhundert ein Teil der Wagnerstraße (siehe Neubau-straße). Im 19. Jahrhundert hieß die Gasse Brunnengäßchen, nach einem Pumpbrunnen, der an der Ecke der Gasse gegen die Neubaustraße stand. Derselbe wurde dann in einen laufenden (Ceresbrunnen) umgewandelt und gerade gegenüber an der Mauer des Franziskanerklosters aufgestellt. Eine scherzhafte Bezeichnung für die Peterstraße war: Bretzengäßle. Warum,

konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Hs.-Nr. 4. Haus zum Gatter oder Brücker.

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