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ihn damals so übel verspottet hatten, wurden kurze Zeit später als Teilnehmer am Bauernkrieg -hingerichtet.

Hs.-Nr. 2. Bildete mit dem Haus Bibrastraße 17 das ehemalige Domvikariehaus Altlobdeburg.

Pickelstraße.

1. (Pleicher-)Bezirk. Zieht von der Veitshöchheimerstraße zur Steinstraße. Johann Georg Pickel, Geh. Medizinalrat und Universitätsprofessor der Chemie und Pharmazeutik in Würzburg (geb. 1751, gest. 1838), hat sich um die Wissenschaft und um die Universität Würzburg hohe Verdienste erworben. Der Gelehrte, der als Geh. Medizinalrat und Professor der Chemie am 28. Juli 1838 verstarb, stammt aus Sommerach. Als er im Jahre 1828 im Alter von 77

Jahren sein 50jähriges Doktorjubiläum feierte, wurde aus diesem Anlaß eine eigene Medaille geprägt.

Plattnorstraße.

5. (Dom-)Bezirk. Zieht von der Domstraße zunächst südlich bis zur Mündung der Sterngasse, dann östlich zur Domerschulstraße. Früher hatte die Gasse oder wenigstens ein Teil derselben den Namen Sporrerqasse (Urkunde 1350), ein Zeichen dafür, daß dort mehrere Sporer (zünftiger Name der Handwerker, welche außer Sporen die zum Reitanzug gehörenden Beschläge (Steigbügel, Zaumzierat) machten. In dem 15. Jahrhundert (Urkunde 1443) hieß die Gasse: Kolher-oder (richtiger) Kalhartsgasse. (Näheres über Kalhart siehe Domstraße 70 und 72). Im Jahre 1443 wurde diese Gasse auf Kosten der in der Gasse wohnenden Domherren neu gepflastert und deshalb ausgemessen. Die Gasse vom Domherrnhof "Marmelstein", jetzt Dompropstei, und hinter dem Bruderhof in der Kolhergassen bis an die Greden, d. i. die Treppe der Domkirche, hatte 82 Gerten Fläche und jede Gerte kostete 1 fl. zu pflastern, also 82 fl. Plattnerstraße kommt her von den Plattnern (Verfertiger von Plattenharnischen und Rüstungen), die in der Gasse ihr Gewerbe ausübten. Hs.-Nr.1. Haus zum Nothelfer. Hs.-Nr. 12. Bildete mit den Häusern Sterngasse 7 und 9 den Hof zum goldenen Ring. Hs.-Nr. 14. Bildete mit dem Haus Sterngasse 16 den ehemaligen Domherrnhof Krautheim (mit einer Vikarie und Kapelle). Der Hof war benannt nach der adeligen Familie von Krautheim. In dem Hofe wohnte u. A. Julius Echter v. Mespelbrunn, als er noch Domdechant war. Nach der Säkularisation ging der Hof in den Besitz der Stahelschen Buchhandlung über. 1863 wurde der Hof in 2 Abteilungen geteilt. Hs.-Nr. 14 der Plattnerstraße blieb im Besitze der Familie Stahel bis zum Jahre 1890, in welchem ihn die Stadt erwarb zum

Zwecke der Durchführung einer Straße bis zum Franziskanerplatz. Das Projekt kam aber nicht zur Ausführung.

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