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303 Pleicherkirchgasse.

1. (PIeicher-)Bezirk. Führt von der Juliuspromenade zur Pleicherpfarrgasse und zum Pleicherkirchplatz. Erklärung stehe unter Gertraudgasse und Pleicherglacisstraße. In einer Urkunde vom Jahre 1267 ist von einer Blecha platea die Rede. Wo diese Pleicher Gasse lag, ist unbekannt.

Hs.-Nr. 5. Ehemals Pleicher Schule.

Pleickerkirchplatz.

1. (Pleicher-)Bezirk. Um die Pfarrkirche zu St. Gertraud. Erklärung ist zu finden unter Gertraudgasse und Pleicherglacis-straße. Hs.-Nr. 1. Pleicher Pfarrhof, früher Schulhaus, erbaut 1676. Hs.-Nr. 2. Pfarrkirche zu Et. Gertraud (näheres über die Kirche stehe Gertraudgasse). Hs.-Nr. 3 und 5 und Pleichertorstraße 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28 und 30 waren Teile des Dominikanerinnenklosters zu St. Marcus, in der Volkssprache Marxer Kloster genannt. Die älteste Geschichte des Klosters ist unbekannt. Es soll hier eine Klause schwarzer Frauen nach der Regel der Augustiner-Eremiten bestanden haben, welche sich um die Mitte des 12. Jahrhunderts dem Dominikanerorden anschlossen. 1259 wurde dem Kloster erlaubt, die nötigen Gebäude längs der Pleichach aufzurichten, jedoch unter Wahrung des ungefährdeten Nachlaufes durch Errichtung doppelter Mauern. Das Kloster wurde bald durch Schenkungen vermögend, aber schon 1271 war es durch Brand und Plünderung so verarmt, daß einige Güter verkauft werden mußten. Doch es erholte sich bald wieder, da es zahlreiche Gönner hatte. 1638 und 1644 verheerten Feuersbrünste das Kloster und vernichteten den größten Teil der Bibliothek und des Archivs. Nach der Säkularisation wurden die Gebäude des Klosters in sechs Abteilungen versteigert. Die Kirche wurde 1863 abgebrochen. Hs.-Nr. 7. Ober der Türe dieses Hauses befindet sich ein Steinbild: Der hl. Valentin, zu seinen Füßen ein Kranker. Darunter die Inschrift: S.Valentin bitt

für dies Haus und alle so gehen ein und aus. 1720. Hs.-Nr. 9. Ehemaliger Pleicher Pfarrhof.

Pleicherpfarrgasse.

1. (Peicher-)Bezirk. Zieht von der Juliuspromenade nördlich bis zur Bohnesmühlgasse. Früher Kühgasse. Man wird nicht fehlgehen, wenn man den Namen mit dem Viehmarkt in Verbindung bringt, der ehedem auf dem Ochsenplatz abgehalten wurde; es dürften hier wohl die Ställe für Kühe sich befunden haben.

Erklärung des Namens Pleich ist zu finden unter Pleicher-glacisstraße. Hs.-Nr. 3. Ehemals das Fäßleins-Wirtshaus.

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