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304 Pleicherring.

1. (Pleicher-)Bezirk. Zieht vom Ende der Kaiserstrahe westwärts am inneren Rand des Ringparks bis zur Veitshöchheimerstraße und Luitpoldbrücke. Erklärung ist zu finden unter Pleicherglacisstraße. Hs.-Nr. 2. Hauptkellerei der Vereinigten Weingüter. Sie befindet sich im Hause des Gesellschafters Kommerzienrat Schierlinger, Pleicherring 2, zieht im Quadrat unter den überbauten Seiten des großen Hofes hin und enthält außer langen Reihen schöner Lagerfässer als wirkliche Sehenswürdigkeiten auch mehrere reich geschnitzte große Gebinde und eine originelle Flaschenkellerei mit einem traulichen Mittelraum. Das Schierlingersche Geschäft wurde 1812 durch den mütterlichen Großvater des jetzigen Inhabers, Stephan Lauf, gegründet. Viele Jahrzehnte war es in dem altwürzburger PatrizierHause zum "Sandhof", bis es 1893 in die jetzigen modernen Kellereien verlegt wurde. Im Jahre 1907 schlossen sich mehrere Weinhandlungen mit ihrem Weinbergbesitz und ihren Kellereien mit der Firma Schierlinger zusammen unter der Firma Vereinigte Weingüter. Hs.-Nr. 8. Physikalisches Institut. Der erste Professor für Ex-perimental-Physik wurde 1749 ernannt. Für das bis 1879 im alten Universitätsgebäude untergebrachte Institut erstand im letztgenannten Jahre der Neubau. An dem Hause befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an die 1895 daselbst erfolgte Entdeckung der X-Strahlen durch Geheimrat Prof. Röntgen. Hs.-Nr. 9. Physiologisches Institut. Das Physiologische Institut entwickelte sich aus dem anatomischen. Das Gebäude wurde 1885-1887 erbaut. Hs.-Nr. 10. Zoologisches-zootomisches Institut. 1803 wurde ein zoologisches Kabinett im alten Universitätsgebäude gegründet. Aus diesem Kabinett und dem zootomischen Institut, das bisher mit der Anatomie vereinigt war, ging 1871 eine eigene Anstalt hervor, für welche 1889 dieses Gebäude errichtet wurde. Hs.-Nr. 11. Chemisches Institut. Chemie wurde seit 1782 im Juliusspital gelehrt. 1838 erfolgte die Teilung des Faches in das Institut für Pharmazie (im Juliusspital) und in die chemische Abteilung des physikalischen Instituts (Universitätsgebäude). Praktisch chemischer Unterricht in systematischer Weise wurde zum erstenmal 1853 (in der Anatomie) erteilt, welches Institut aus dem klinischchemischen Institut der medizinischen Fakultät hervorgegangen war. Diese Anstalt und die technologische beerbten die in den sechziger Jahren aufgelösten erwähnten Teilinstitute des Jahres 1838. Das Bedürfnis nach Erweiterung des praktisch-chemischen Unterrichtes ließ 1866 das Institut Maxstraße 4 erstehen. Als dieses Gebäude den wachsenden Anforderungen zu klein geworden war, wurde das Anwesen Pleicherring 11 errichtet und 1892 bezogen. Hs.-Nr. 12. Augenklinik und Augenpoliklinik (mit Welzscher Mariellstiftung). In der neuen Augenklinik, welche 1900 bezogen wurde, ist die wissenschaftliche und poliklinische mit der stationären Abteilung vereinigt

worden. Auch die von dem verstorbenen Professor Dr. v. Welz gestiftete Augenklinik (bisher Klinikgasse 6) wurde

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