Vorschau

306

Schlachthof ist 1881 dem Betrieb übergeben worden. Der Ochsenplatz diente auch als Viehmarkt. Weiters wurde in allen Straßen und Plätzen ("in jedem Winkel") Vieh gehandelt. 1829 wurde für das Großvieh vor der sogenannten Lindenallee vor dem Pleichertor ein Marktplatz geschaffen, der Kälbermarkt verblieb aber am Ochsenplatz. Der Jungschweinemarkt war bis 1844 am Viktualienmarkt und in der Kirchweihzeit und den drei darauffolgenden Wochen -wegen Überfüllung des Viktualienmarktes -in der Rosengasse (heute Schmalz-markt), dann bis 1852 am Platze hinter der Fleischbank (Karmeliten-straße), wo auch schon der Markt für Schlachtschweine abgehalten wurde. 1852 kamen die Kälber-und Schweinemärkte ebenfalls wie der Großviehmarkt vor das Pleichertor. Aber schon 9 Jahre später (1861) erfolgte die Rückverlegung des Schweinemarktes auf den Platz hinter der Fleischbank, während vom gleichen Jahre ab die Großviehund Kälbermärkte am unteren Mainkai (Kranenkai) stattfanden. Auf diesem Platze wurden vom Jahre 1863-1873 sämtliche Viehmärkte abgehalten. Dann wurde für die Großviehmärkte der Sanderrasen bestimmt. Mit der Erbauung des neuen Viehhofes (Veitshöchheimerstraße Hs.-Nr. 1) im Jahre 1879 wurden alle Viehmärkte in diesem vereinigt. Da er sich für Exportviehmärkte als zu klein erwies, wurde für diese 1886 ein eigener Platz vor der ehemaligen Walkmühle (siehe Pleicher Wall) geschaffen, wo sie bis zur Abtretung des Platzes an die Universität im Jahre 1893 verblieben. Von da ab kamen sie an das linke Mainufer oberhalb der Luitpoldbrücke und hier werden sie heute noch abgehalten. -In einem Nebengebäude befindet sich das Feuerhaus der Bezirksfeuerwehr Pleich.

Hs.-Nr. 12. Hier stand der Pleicher Pfarrhof. 1836 wurde das Haus neu erbaut.

Hs.-Nr. 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28 u. 30. Teile des Dominikanerinnenklosters St. Marcus (siehe Pleicherkirchplatz Hs.-Nr. 3 und 5).

Hs.-Nr. 32. Zahnärztliches Institut der Universität. Es wurde am 29. Juni 1912 feierlich eröffnet. Im November 1898 erhielt Professor Dr. Michel den Lehrruf für Zahnheilkunde und gründete Plattnerstraße 17 das zahnärztliche Institut. Zugleich wurde die unentgeltliche Untersuchung und Behandlung sämtlicher Volksschulkinder daselbst eingeführt. 1899 wurde das damalige Privatinstitut in Michels neues Haus, Wilhelmstraße 3, verlegt. 1902 wurde das Institut zum Universitätsinstitut erhoben und 1904 vom Staat als solches übernommen, nachdem es in die Räume Paradeplatz 2, 1. Stock, verlegt worden war. Mit dem Neubau Pleichertorstraße 32 ist einem dringenden Bedürfnis abgeholfen worden. Stieg doch die Zahl der Studierenden der Zahnheilkunde in den Jahren 1898 bis 1912 von 17 auf über 130, sodaß die Arbeitsräume im Hause Paradeplatz 2 (siehe auch dieses) absolut unzureichend waren. Mit dem Bau des neuen Instituts wurde Ende 1910 begonnen, Ende März 1912 konnte es bereits in Betrieb genommen werden. Der Bau besteht aus einem Kellergeschoß, in dem die mechanisch-technische Werkstätte, Gipsraum, Zentralheizung und Vorratsräume für Holz und Kohlen untergebracht sind; dem Erdgeschoß, in dem sich der große Saal für die Technik mit

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 306