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90 Plätzen und die Dienerwohnung befinden; dem 1. Obergeschoß mit Zimmer für den Vorstand, Sammlungen, Wartezimmer, Zimmer für Untersuchung der Volksschulkinder, Garderobe und Instrumente, der Hör-und Operationssaal mit Spül-, Narkosen-und Assistentenzimmer. Das zweite Obergeschoß enthält den großen, 45 Meter langen Füllungssaal mit 50 Operationsstühlen, die Zimmer für die Abteilungsassistenten, für Photographie, Röntgenaufnahmen, Chemisches Laboratorium und für die Bibliothek. Von dem Bedürfnisse, die Arbeitsplätze und Operationsstühle möglichst günstig durch Tageslicht zu versorgen, war die Bauart des Instituts in seiner nach allen Seiten freien, uneingeengten Lage diktiert, und die Lichtzufuhr bei mangelndem Tageslicht ist für alle Räume durch elektrisches Bogenund Glühlicht in reichster Weise vorgesehen. Die Baukosten einschließlich Bauplatz belaufen sich auf 500 000

M. Bauleiter war Herr Architekt Rudolph Hofmann. Aus der Festrede des Herrn Hofrates Professor Dr. Michel, die er anläßlich der Eröffnung des Instituts hielt, sei hervorgehoben, daß Würzburg diejenige Hochschule war, an der zum erstenmale Zahnheilkunde gelehrt worden ist, und deshalb war unsere Stadt geradezu prädestiniert, in der Zahnheilkunde eine Rolle zu spielen. Der erste Zahnarzt Würzburgs ist ein gewisser Waltherius Riff gewesen, der hier ums Jahr 1494 lebte.

In dem Hause sind feiner: die Poliklinik für Nasen-und Kehlkopfkranke (eröffnet 1. Oktober 1903) und die Poliklinik für Psychisch-Nervöse (eröffnet

1. Dezember 1905), die beide einige Jahre in dem Hause Koellikerstraße 3 untergebracht waren.

Hs.-Nr. 34. Mineralogisch-geologisches Institut. Das Institut war bis zum Bezug des Neubaues 1903 im alten Universitätsgebäude untergebracht.

Pleicherwall.

1. (Pleicher-)Bezirk. Westlich von der Koellikerstraße, gegenüber dem Pathologischen Institut. Hier war der Festungswall, der den nördlichen Teil der Vorstadt Pleich abschloß. An der Ecke der Koellikerstraße stand die Walkmühle, welche zum Gebrauche für das Weißgerberhandwerk erbaut war. Sie wurde auch

Heyerings-oder Heringsmühle genannt, diente einige Zeit mehreren Schutzleuten als Wohnung, fiel aber dann der Straßenverbreiterung zum Opfer.

Pommergasse.

4. (Neumünster-)Bezirk. Verbindet die Dettelbachergasse mit der Bronnbachergasse. Pommer (früher auch Bommel) dürfte der Name eines Bürgers sein, der in der Gasse wohnte. Hs.-Nr. 2. Bildete mit Dettelbachergasse 3 den Hof Liebrecht.

Hs.-Nr. 6. Im Markusgäßlein genannt. 20*

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