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1871 abgebrochenen Neutors lagen lange im Husarenwäldchen, bis sie teilweise zu dem Brunnen Verwendung fanden.

Hs.-Nr. 1. Hof Rosenbach. Jetzt Dienstgebäude des jeweiligen Regierungspräsidenten. Das Präsidentengebäude, wie es allgemein genannt wird, ist älter als das Schloß und bildet den eigentlichen Ausgangspunkt des Residenzbaues. Der alte Hof war 1653 aus dem Nachlasse des Dompropstes Hieronymus von Würzburg durch Kauf an den Domdechanten Johann Hartmann von Rosenbach gekommen und führte fortan den Namen dieses Freiherrngeschlechts, dessen Wappen nebst dem der Grafen Stadion auch das Hauptportal des Baues schmückt. Als nach dem 30jährigen Kriege die Fürstbischöfe ihre Hofhaltung im Marienberg unbequem fanden und nach der Stadt verlegten, wohnten sie vielfach im Rosenbach-Hof. Der heute noch stehende Bau ist ein Werk des Architekten Josef Greising. Nach Vollendung der Residenz wurde der Hof organisch der ganzen Schloßanlage eingegliedert. Dies geschah durch den Hofbaumeister I. P. Geigel, der entsprechend dem links liegenden Rosenbach-Hof auch auf der rechten Seite des Platzes einen gleichen Bau, den Gesandtenbau, aufführte, dann an beiden Flanken gegen die Stadt Arkaden beifügte, die jeweils mit einer hohen Säule abschlossen; 1770 war die ganze Anlage um den Schloßplatz vollendet. 1807 ist der Rosenbachsche Hof um 45 000 Gulden an den Grafen von Elz verkauft worden und 1814 ging er in den Besitz des Staates über.

Rennwegerglacissstraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Zieht vom Anfang der Hindenburgstraße und vom Rennweg am äußeren Rand des Ringparks bis zur Schweinfurterstraße. Erklärung siehe Rennweg und Haugerglacisstraße. In den Anlagen vor dem Friedhof wurde 1876 das Kriegerdenkmal -ein Obelisk -errichtet. Die Inschrift besagt: Die Stadt Würzburg ihren für das Vaterland im deutsch-französischen Krieg 1870 bis 71 gefallenen Söhnen zum ehrenden Gedächtnis. Errichtet 1876. Hs.-Nr. 1. Neu-Smolensk. Haus und Garten war ursprünglich Eigentum der freiherrlich von Großschen Familie, dann des wegen seines politischen Märtyrertums bekannten Dr. Gottfried Eisenmann. Nach Eisenmann wechselte das Haus mehrmals den Besitzer und seinen Zweck. 1868 wurde das alte Schild Smolensk vom Anwesen Grombühlstraße 4 auf das Anwesen Rennwegerglacisstraße 1 übertragen mit dem vorangestellten Worte Neu. und blieb dort bis 1910. Die Benennung einiger Anwesen bei Würzburg mit russischen und spanischen Städtenamen, Smolensk, Moskau, Talavera geschah zum Andenken der Beteiligung des weiland großherzoglich Würzburgischen Kontingents als Bestandteil der Altnapoleonischen Armee an den bei diesen Städten in Rußland und Spanien geschlagenen Schlachten. Die Schlacht bei Smolensk, einer russischen Kreishauptstadt am Dnjepr, öffnete der siegenden Großen Armee unter Napoleon I. den Weg nach Moskau. Smolensk hieß ein in früheren Zeiten sehr beliebter Wirtschaftsgarten, das einzige größere Haus in der Feldlage Grombühl, dort wo jetzt die Auverastraße zur Rimparerstraße

sich hinzieht. In den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts war es besonders beliebt als

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