Vorschau

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Saal befindet sich die Wohnung für den jeweiligen Leiter der Wirtschaft. Entworfen und gebaut wurde der Luisengarten von dem Architekten Saalfrank.

Hs.-Nr. 8. Villa Tabatteldil (an der Ecke der Jakob-und Renn-wegerglacisstraße). Sie wurde erbaut vom Zoologieprofessor Dr. Karl Semper (geboren 1832 zu Altona, gestorben 1893 dahier), der den größten Teil der Philippinen, der Palau-und Visayas-Inseln durchforscht, mehrere Jahre bei einem wilden Volksstamm auf einer Insel im Stillen Ozean gehaust und den Namen des Häuptlings seinem Anwesen verliehen hat. Tabatteldil heißt Haus des guten Herrn-, Taba heilig, unverletzlich, Herr, Herrscher; atta -gut, aber zugleich auch Vater, el -Genitivform; dil, diele -Haus. Demnach Taba atta el dil oder Tab' att' el dil.

Hs.-Nr. 18. Friedhof mit Leichenhaus und Kapelle (näheres Friedhofstraße).

Rennwegerring.

2. (Hauger-)Bezirk. Grenze der inneren und äußeren Stadt. Führt vom Rennweg am inneren Rand des Ringparkes bis zur Ludwigstraße. Erklärung siehe Nennweg. Hs.-Nr. 1. St. Johanniskirche. Erbaut als zweite Pfarrkirche der protestantischen Gemeinde 1893-1895. Die Kirche ist in frühgotischem Stil gehalten, die Pläne sind vom Professor Hermann Steindorf in München entworfen worden. Hs.-Nr. 11. Realgymnasium. Das Realgymnasium wurde 1864 mit 4 Kursen errichtet, 1874 wurde es durch 2 Kurse erweitert und zählte damit 6 den oberen Klassen des Gymnasiums entsprechende Kurse. Das Realgymnasium war bis 1908 in der Maxschule untergebracht. Der hier stehende, im letztgenannten Jahre bezogene Neubau ist durch Umwandlung der 6kursigen in die 9kursige Anstalt notwendig geworden. Er steht teils auf dem Boden des früheren Festungsgrabens. teils auf dem der nach der Frankfurterstraße 15 verlegten Hufbeschlaglehranstalt. Hs.-Nr. 12. Neues Gymnasium. Das Alte Gymnasium befindet sich Augustinerstraße 24. Da dieser Bau die Zahl der Schüler nicht mehr fassen

konnte, wurde das Neue Gymnasium um 350 000 M errichtet und 1886 eröffnet.

Residenzplatz.

5. (Dom-)Bezirk. Vor dem Residenzschlosse. Ehemals Hofplatz, ohne den sogenannten Ehrenhof 23 500 Quadratmeter groß. 1684 beschloß das Domkapitel, daß die Bischöfe künftig nicht mehr, wie bisher, in Domherrnhöfen oder auf Marienberg, sondern an der Stadt in einem zu erbauenden Palaste wohnen sollen. Zunächst bezogen die Bischöfe den Hof Rosenbach (Rennweg 1). Johann Philipp v. Greifenklau (1699-1719) ließ ungefähr auf dem gleichen Platz des jetzigen nördlichen Residenzflügels ein Schlößchen durch den Architekten Petrini im Jahre 1700 aufführen. Petrini erlebte die Vollendung des Baues nicht, er wurde durch Pezani weiter

ausgeführt. Davon zeugt noch heute der mächtige Stützpfeiler im Hofkeller. Im Jahre 1705 vollendet, begann das Gebäude sich zu

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