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ausstattete. Die Sanderbrauerei, die älteste Brauerei Würzburgs, die sich in Privatbesitz befand, ging 1920 an das Brauhaus Würzburg über.

Hs.-Nr. 7. Haus zum großen Freudenberg.

Rotscheibengasse.

5. (Dom-)Bezirk. Verbindet die Ebrachergasse mit der Kettengasse. Das Anwesen Nr. 1 war der Hof zur roten Scheibe, der bis 1803 ein Domvikariehof war und dann in Privatbesitz überging. Am Hause (heute Bäckerei) befand sich lange Jahre eine gemalte rote Scheibe. Hs.-Nr. 3. Haus zur Himmelsleiter.

Hs.-Nr. 6 und 8. Ehemalige Domvikarie zum hl. Blut Christi.

Hs.-Nr. 10. Ehemaliges Domvikariehaus Teutleben.

Rottendorferstraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Zieht vom Rennweg ostwärts über die Bahnlinie gegen Rottendorf zu. Rottendorf, früher im Besitze des Stiftes Haug in Würzburg, war schon im

16. Jahrhundert eine stattliche Gemeinde mit Pfarrkirche. Auf der Höhe, dem Galgenberg, befand sich der Rabenstein. Er stand als drohende Warnung für alle Verbrecher an einem der wichtigsten Stadtzugänge. Er war das Zeichen des Blutbanns, der unabhängigen Gerichtsbarkeit, welche die Sicherheit der Stadt und deren Bewohner bekundete. Der Name Rabenstein stammt daher, weil den gemauerten Galgen mit den daranhängenden Leichen die fleischlüsternen Raben umschwärmten. In alter Zeit befand sich der Rabenstein im Cranbuhel, später Kronbühel (unser heutiges Grombühl), dann stand er (bis 1754) am Sanderanger (siehe Am Exerzierplatz). -Galgenberg ist der Berg, auf dem der Galgen stand.

An der Straße liegen Zwei Hochwasserbehälter und zwar einer westlich vom Eisenbahngleis und der zweite gegenüber dem städtischen Zollhause. Elfterer ist seit 1880, letzterer seit 1894 in Benützung (siehe Bahnhofstraße 14). Hinter dem oberen Hochwasserbehälter befindet sich der Sportplatz der Turngemeinde Würzburg.

Weiter westlich vom Zollhause steht links von der Straße das sogenannte Kartoffeldenkmal, eine große steinerne Gruppe: Maria hält ihren Sohn Jesus abgenommen vom Kreuze auf dem Schoße. Am Sockel der steinernen Station ist die Inschrift eingemeißelt:

Stehe Wanderer und lese: Diese Bildsäule errichtet im Jahre MDCCXXXVII einer der froemmsten und wohlthaetigsten um sein Vaterland und die Menschheit verdiensteten menschen Philipp adam Ulrich lehrer der rechte zu wuerzburg die zur erweckung der guten gedanken sich zum standpunkte des gebetes waehrend er die weite oede umher umschuf zu fruchtbaren gefilden.

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