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Der Zweck der Stiftung ist Gewährung von Stipendien auf Lebensdauer, eventuell bis zur Verehelichung, an: 1. Verwandte der Stifterin, nämlich weibliche, gut beleumundete, ledige, katholische, vom Vater her verwaiste Nachkommen des Amtskellers Johann Adam Ignaz Sündermahler von Mellrichstadt und des Geheimrats Karl Josef Kleinschrod von hier; 2. Nichtverwandte, nämlich nicht adelige, ledige, gut beleumundete, katholische, vom Vater her verwaiste, im Gebiet des vormaligen Großherzogtums Würzburg wohnhafte Töchter mehrerer Veamtenkategorien, wenn ihr Vermögen 4000 fl., bezw. ihre Pension 150 fl. pro Jahr nicht übersteigt.

Scanzonistraße.

1. (Pleicher-)Bezirk. Verbindet die Ziegelaustraße mit der Veitshöchheimerstraße. Friedrich Wilhelm Scanzoni von Lichtenfels, geb. 21. Dezember 1821 zu Prag, studierte daselbst Medizin und war bis 1850 als Geburtshelfer und Gynäkologe tätig. Mit 29 Jahren folgte er einem Rufe als Professor der Geburtshilfe an die Universität Würzburg. Infolge seiner wissenschaftlichen Verdienste verlieh ihm die Stadt 1858 das Ehrenbürgerrecht. Wegen Kränklichkeit zog er sich 1888 ins Privatleben zurück und zwar nach seinem Schloß Zinneberg in Oberbayern, wo er am 12. Juni 1891 starb. Seine Leiche

wurde im hiesigen Friedhof beigesetzt. Das bedeutendste Werk des Gelehrten ist sein Lehrbuch der Geburtshilfe.

Schalksbergweg.

3. (Grombühl-)Bezirk. Am Schalksberg. Nach der Weinbergslage Schalksberg. Woher der Name stammt, ist

unbekannt. Scheffelstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Östliche Parallelstraße zur Randersackererstraße. Josef Viktor Scheffel, als Sohn eines badischen Majors am 16. Februar 1826 zu Karlsruhe geboren, studierte, nach dem Besuch eines Lyzeums, in München, Heidelberg und Berlin und war dann Beamter. 1852 gab er den Staatsdienst auf und lebte an verschiedenen Orten, so auch in Italien. Der Großherzog von Baden erhob Scheffel 1876 in den erblichen Adelstand. Er starb am 9. April 1886 in Karlsruhe. Nach seinem Tode wurden an verschiedenen Plätzen Scheffel-Denkmäler errichtet. Sch. war ein burschikoser, lebensfreudiger Poet. Seine Lieder, in denen die Romantik des Vagantentums, des Waldes und des

Zechens eine Hauptrolle spielen, weiden heute noch in allen Kreisen, welche dem Frohsinn huldigen, mit großer Begeisterung gesungen.

Schellingstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Verbindet Keesburg-und Kantstraße. Friedlich Wilhelm Josef v. Schelling, geboren am 27. Januar 1775 zu Leonberg in Württemberg, studierte Philosophie, war dann in Jena und

1803-1806 in Würzbürg Professor der Philosophie. Dann lebte er als Generalsekretär der Akademie der bildenden Künste in

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