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bis 28. Juni 1870. Das Haus wurde 1896 durch das Korps erbaut. Die Burschenfarben sind blau-weiß-orange, die Fuchsenfarben blauorange, die Mützen orange.

Schönthalstraße.

5. (Dom-)Bezirk. Zweigt von der Domerschulstraße an der alten Universität ab und mündet bei der Neubaukirche in die Neubaustraße. Früher ein Teil der Domelschulstlaße, im Volksmunde auch Neubaubergle geheißen, weil die Straße bei der Neubaukirche etwas ansteigt. Die Hs.-Nr. 6 war der Hof Schönthal, einstens im Besitz des Johanniterordens. Lange Jahre wurde in dem Anwesen die Gastwirtschaft zum Schünthaler Hof betrieben, seit 1918 befindet sich das Anwesen im Besitze des Franziskanerklosters. Der katholische kaufmännische Verein Constantia

hat hier sein Heim aufgeschlagen. Hs.-Nr. 2. Hof Moßbach. Hs.-Nr. 4. Hof zur kleinen Tanne.

Schottenanger.

10. (Zellerau-)Bezirk. Zwischen der Zellerstraße und der alten Kasernstraße. Die schottischen Mönche wurden unter Bischof Embricho, Graf v. Lambach (1125-1147) in Würzburg aufgenommen. Der Bischof wies ihnen außer verschiedenen Einkünften zum Bau des Klosters einen nördlich vom Marienberg gelegenen öden Hügel, den Girberg (-Geierberg) an. 1134 begann der Bau des Klosters und der Kirche. Am 8. Juli 1140 fand die Einweihung statt. Das Kloster wurde dem hl. Jakob, dem Patron der Pilger, geweiht und hieß deshalb Kloster zu St. Jakob bei den Schotten. Die Kirche war ursprünglich eine dreischiffige Pfeilerbasilika, allerdings ohne Querschiff mit Drei-Apsidenschluß und zwei Türmen über den Ostendungen der Seitenschiffe. Von den Osttürmen ist der südliche romanisch, der nördliche gotisch. Die Mönche machten das Land um ihr Kloster urbar und in kurzer Zeit war der Hügel mit fruchtbaren Weinbergen und Gärten überkleidet. Durch die Aufstände der Bürger gegen die Bischöfe, durch Kriege und schlechte Abte verarmte das Kloster allmählich und zu Ende des 15. Jahrhunderts waren die Verhältnisse total zerrüttet und kein Mönch mehr vorhanden. Bischof Lorenz v. Bibra (1495-1519) bevölkerte das Kloster mit deutschen Mönchen (vom Kloster St. Stephan). Bald waren seine Schulden gedeckt und die dem Einsturz drohenden Klostermauern wieder instand gesetzt. Doch auch die deutschen Mönche hatten kein andauerndes Glück. Schon 1547 hatte das Kloster keinen einzigen Insassen mehr. Der Grund des Niederganges ist hauptsächlich in dem Bauernkrieg zu suchen, in dem das Kloster geplündert und niedergebrannt wurde. Bischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573-1617) stellte das Kloster wieder her, bezahlte seine Schulden und gab es den Schottenmönchen zurück.

Am 23. April 1595 zogen diese im Kloster feierlich ein. Bei Anlage der Festungswerke und zur Errichtung militä

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