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Frankfurt a. M. trat am 1. Juni 1820 auch in das Geschäft ein. Der Erfolg der neuen Gründung war ein guter, die Sorten verschafften sich immer mehr Eingang und wenn die Fabrikeinrichtungen anfangs in bescheidenen Räumlichkeiten Unterkunft finden konnten, so gestattete doch die allmählige Zunahme der Schnupftabakfabrikation, der in den eisten Jahren auch die Rauchtabakfabrikation beigesellt wurde, dem Gedanken näher zu treten, eine Betriebsstätte zu errichten, die dem Aufschwunge des Geschäftes die möglichste Ausdehnung bei Ausnützung der damals bekannten maschinellen Hilfsmittel gewährleisten konnte. Es bot sich dazu die günstige Gelegenheit, das Münzgebäude (Münzgasse Hs.-Nr. 1) zu erwerben, in welchem auch in den 30er Jahren die Aufnahme der Zigarrenfabrikation in den Betrieb erfolgte. Auch dieser Betriebszweig entwickelte sich immer mehr, sodaß in der 60er Jahren die Räumlichkeiten in dem Münzgebäude sich als unzulänglich erwiesen und die nötigen Lagerräume, teilweise auch Arbeitslokale, durch Mietslokale in der Stadt beschafft werden mußten. Die Unbequemlichkeit dieses geteilten Betriebes einesteils und dann die ihre Lösung heischende Frage der Neueinrichtung des Maschinenbetriebs andernteils brachten die Frage zur Entscheidung, den Gesambetrieb mit Lager in einem Neubau zu vereinigen. Derselbe wurde auf dem von der Stadt erworbenen Grundstück des alten Bahngleises von Bamberg -dem sogenannten Bahneinschnitte -errichtet und zwar unter der Inhaberschaft der Herren Heinrich Schürer und seiner Schwäger Ernst Örtel und Gustav Kern. Der Neubau wurde im Herbst 1871 bezogen. Die Zunahme der Zigarrenfabrikation in den 70er Jahren ließ auch bald die dafür vorgesehenen Räumlichkeiten hier zu klein erscheinen und so mußte man im Jahre 1875 an die Gründung einer Filiale denken, die 1917 aufgegeben wurde. Die Firma Schüler, welche sich eines ausgedehnten Kundenkreises in ganz Deutschland erfreut, befindet sich heute im Besitz der Herren Franz Schürer und Heinrich Schürer.

Hs.-Nr. 7, 9, 15 und 17 und Schweinfurterstraße Hs.-Nr. 6, 6 1/2 und 8 wurden vom Staate erworben. Auf dem Platze soll die Uni-versitäts-Frauenklinik erstehen.

Schustergasse.

4. (Neumünster-)Bezirk. Verbindet die Domstraße mit dem Marktplatz. Früher Judengasse (in einer Urkunde vom Jahre 1169 als strata Judacorum bezeichnet), sie gehörte zum Judenviertel und wurde gleich der Langgasse vom Sonnenuntergang bis zum Morgen mit einer Kette gesperrt. In einer Urkunde aus dem Jahre 1212 ist von zwei Judengassen, welche parallel liefen, die Rede.

Den Namen Schustergasse erhielt sie von den zahlreichen Schuhmachern und Schuhhändlern, welche in der Gasse ihre Geschäfte be-trieben.

Schuttgasse.

1. (Pleicher-)Bezirk. Verbindet die Gerberstraße mit der Pleicherschulstraße.

Früher Schüttgasse. Die Bedeutung des Wortes Schütt bezw. Schutt ist zu finden unter Moritzgasse.

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