Vorschau

35

Noell trat dessen Sohn, Herr Ingenieur Karl Noell, als Teilhaber an seine Stelle. Herr Fries zog sich am 1. November 1909 vom Geschäft zurück und Herr Karl Noell führte von diesem Tage ab dasselbe auf eigene Rechnung weiter, nachdem er bereits seit dem Herbste 1904 dessen Leitung allein übernommen hatte, da Herr August Fries ab dieser Zeit sich an der Führung nicht mehr beteiligte. Mit Wirkung vom 1. Juli 1919 an nahm Herr Carl Noell seinen Bruder Herrn Diplom-Ingenieur Dr. Friedrich Noell, seither Syndikus an der Technischen Hochschule München und Herrn Adam Firnekaes, der in der Firma lange Jahre als kaufmännischer Bürovorstand und Prokurist tätig war, als Teilhaber in die neugegründete offene Handelsgesellschaft auf. Die Firma Gg. Noell ^& Co. ist stets gleich geblieben, ebenso wurde die Absicht des Gründers, auf dem Errungenen nicht stille zu stehen, stets hochgehalten. Erfreulicherweise sind die Bemühungen von bestem Erfolge gekrönt gewesen, sodaß sich aus den bescheidenen Anfängen ein ansehnliches Werk entwickeln konnte. Von den in den letzten Jahren unternommenen Neu-und Umbauten fällt insbesondere die umfangreiche neue Brückenbau-und Eisenkonstruktionshalle ins Auge, die von der Firma selbst nach eigenen Entwürfen ganz aus Eisen ausgeführt worden ist. Die innere Ausstattung der Räume entspricht der Neuzeit und es wurde der größte Wert auf die Ausstattung der Werkstätten mit den modernsten Maschinen und Einrichtungen gelegt unter Verwendung von Elektrizität in weitestem Maße, und zwar aus eigener Kraftzentrale.

Auverastraße.

3. (Grombühl-)Bezirk. Zieht vom Kohlenhof längs der Bahnlinie unter der Grombühlbrücke durch nach der Rimparerstraße. Die Wiege des Bildhauers Jakob von der Auvera stand wahrscheinlich in Mecheln (Holland). A. siedelte Ende des 17. Jahrhunderts nach Würzburg über und machte sich bald durch seine zahlreichen Arbeiten für kirchliche und weltliche Bauten bekannt. Seine ersten Bildhauerarbeiten erstreckten sich 1702 auf das sogenannte neue fürstliche Schlößlein (es stand an der Stelle des linken Flügels der heutigen Residenz); das Gebäude war jedoch sehr schlecht gebaut, und mit seinem Zerfall ging auch die Erstlingsarbeit Auveras zu Grunde. Er verfertigte weiter u. a. die Gruppe über dem Portal des alten Jagdzeughauses Zellerstraße 40), Arbeiten an den Fassaden der Residenz, z. B. die beiden Frontispizien, das große Kruzifix in der Neuerer Kirche, ebenso das Modell zur Maria, das von Martin Nötzel in Kupfer getrieben und schwer vergoldet hoch auf dem Turme der Marienkapelle im Glänze der Sonne weithin seine Strahlen wirft. 1716 führte A. die großen Reliefarbeiten der Neumünsterkirche aus. Auch die Fassade der Kirche zu St. Peter erhielt durch sieben Statuen aus der Werkstätte Auveras ihre Hauptzierde. Am Jesuitenkolleg, dem jetzigen Klerikalseminar, brachte er das Bild des Jesuitenordensstifters Ignaz von Loyola an. Auvera starb 1756. Seine drei Söhne Lukas Anton (gest. 1766), Michael Josef (gest. 1756) und Johann Wolfgang (gest. 1756) traten in die Fußstapfen ihres Vaters, aber während dieser der Vertreter des Barockstils war,

schlugen seine 3*

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 35