Vorschau

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Bürgerspitalstiftung gewährt dürftigen Bürgern, Bürgerwitwen, ledigen Bürgersöhnen und Bürgertöchtern der Stadt Würzburg teils vollständigen Unterhalt im Anstaltsgebäude (innere Pfründen), teils Geldunterstützungen (äußere Pfründen). Während früher das Bürgerspital nur "innere" Pfründner hatte, nämlich solche, welche die ganze Pension im Spital selbst hatten, wurde im Jahre 1867 der erste Versuch mit "äußeren Pfründnern", das heißt solchen, die ein bestimmtes jährliches Reichnis an barem Geld bezogen, gemacht.

Am 22. Juni 1919 wurde das 600jährige Bestehen der Bürgerspitalstiftung durch eine den Zeitverhältnissen angemessene einfache Feier begangen. Vormittags 10 Uhr fand in der Bürgerspitalkirche ein Festgottesdienst mit Predigt statt. Um die Mittagsstunde versammelten sich die geladenen Festgäste (Vertreter der Regierung, der Stadt, die Spitalpfründner u. a. m.) zu einem Festakt im geschmackvoll dekorierten Saale der Harmonie. 1920 wurde die Bürgerspitalkirche im Innern einer Renovierung unterzogen. Von sachverständigen Künstlern ausgeführt, wurde aus dem Gotteshaus ein wahres Schatz-und Schmuckkästlein geschaffen, das nicht nur den besuchenden Gläubigen eine hehre Stätte der Andacht und innerer Erbauung bildet, sondern der Beachtung aller Kunstsinnigen wert ist. Hauptsächlich hervorzuheben ist der Hochaltar von Johann Wolfgang Auvera, die beiden Rokokoaltäre von Peter Wagner und das Altarblatt von Wolfgang Högler.

Hs.-Nr. 6. Hof zum goldenen Storchen, dann Gasthaus zum Bamberger Hof, später zum Sächsischen Hof, dann wiederum zum Bamberger Hof, jetzt Gasthaus zur Stadt Landsberg.

Hs.-Nr. 15. Gasthaus zum Eichhorn, später zum goldenen Löwen, dann Tabakfabrik Bolongaro-Crevenna (siehe Crevennastraße). Hs.-Nr. 21. Haus zum Engel, dann Gasthaus zum goldenen

Engel.

Hs.-Nr. 24. Ehemals Garküche zum goldenen Greifen.

Hs.-Nr. 38. Hof zur Sonne.

Hs.-Nr. 40. Ehemals Erbschenk-und Schildwirtschaft zur weißen Lilie, dann Gasthaus zum Kleebaum, jetzt Gastwirtschaft zum Löwen.

Hs.-Nr. 43. Haus zum scharfen Eck.

Hs.-Nr. 45. Zum Bauernhof.

Hs.-Nr. 46. Firma Walther u. Co., Buchdruckerei und Verlag. Die Firma wurde am 1. August 1908 im Hause Semmelstraße Hs.Nr. 41 gegründet und am

1. Oktober 1908 von ihr der Fränkische Volksfreund, das sozialdemokratische Organ, herausgegeben. Mit dem 1. Juli 1912 bezog die Druckerei und der Verlag des Fränkischen Volksfreund ein eigenes Heim Semmelstraße

46. Dieses Haus wurde käuflich vom Brauhaus Würzburg erworben, die Wirtschaft "Falstaff" beibehalten und verpachtet. Im Vorderhaus 1. Stock haben verschiedene Gewerkschaften ihre Büroräume. Das Rückgebäude wurde teilweise umgebaut, die Buchdruckerei vergrößert, neue Setzmaschinen und eine Rotationsmaschine aufgestellt. Im Parterre des Rückgebäudes, des 1..

2. und 3. Stockes sind die Räumlichkeiten für Druckerei und Redaktion des Fränkischen Volksfreund. Diese Zeitung hatte

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