Vorschau

358

Zeit wurde die Bezeichnung Korps eingeführt) und vom 19. Dezember 1835 bis 15. Januar 1845 war die Frankonia aufgelöst. Im Jahre 1905 erwarb das Korps das Haus Sonnenstraße Nr. 15 und baute es zum Korpshaus um. Die Burschenfarben sind apfelgrün und Pfirsichrot, die Fuchsenfarben apfelgrün und weiß, die Mützen apfelgrün. Vor der Frankonia bestand nachweislich die Germania (26. Mai 1803). Eine andere Studentenvereinigung hatte den Namen Rhenania. Sie entstand am 21. Januar 1805, löste sich aber am

4. Juli 1814 wieder auf. Eine weitere Verbindung nannte sich Frankonia occidentalis (Westfranken, gegründet 10. April 1811, aufgelöst 1814). Das gleiche Schicksal hatte die Helvetia (Schweizer Landsmannschaft), die vom

12. Dezember 1820 bis 18. Juni 1824 bestand und eine Rhenania, welche sich am 13. November 1824 konstituierte, aber am 26. März 1828 wieder aufflog.

Sophienstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Verbindet die Weingartenstraße in östlicher Richtung mit der Friedenstraße. Prinzessin Sophie Friederike Dorothea Wilhelmine, geboren am 27. Januar 1805 zu München als Tochter des Kurfürsten und nachherigen Königs Maximilian I. von Bayern, vermählt am 4. November 1824 mit dem Erzherzog Karl Josef von Österreich. Infolge Verzichtleistung ihres Gemahls auf den Thron -nach der Thronentsagung des Kaisers Ferdinand am 2. Dezember 1848 -wurde ihr ältester Sohn Franz Josef Kaiser. Die Erzherzogin war auch Mutter

des unglücklichen Kaisers Maximilian von Mexiko, der am 15. Mai 1867 in Queretaro von den mexikanischen Republikanern erschossen wurde.

Spiegelstraße.

4. (Neumünster-)Bezirk. Führt in einer Biegung von der Eichhornstraße zur Maxstraße und Domerpfarrgasse. Früher Lochgasse. Der Name stammt von dem Loch, das durch den von den jetzt aufgefüllten Seen des Karthäuserklosters Engelgarten (alter Bahnhof und Ludwigstraße) gebildeten starken Abfluß in Verbindung mit dem Kürnachbache gebildet wurde. Dieser Abfluß und der Bach bildeten ein Loch ähnlich wie die Pleichach bei der ehemaligen Mühle am Stift Haug eine Reißgrube, daher der Name Reißgrubengasse. Hier waren die Badestuben zum Loch. Mit der Ausbreitung des Christentums wurde, vorzüglich durch den Orden des hl. Benedikt, der Gebrauch der Bäder immer mehr im Volke verbreitet. In der Kreuzzugszeit erhielten die Bäder weitere Verbreitung infolge der eingeschleppten Krankheiten (Pest, Aussatz). Allenthalben wurden neue Badestuben errichtet, da die Geistlichkeit die Bäder symbolisch mit dem Abwaschen der Sünden erklärte. Die Badestube und die Badestubengerechtigkeit wurden als Erblehen verliehen. Die Badestube zum Loch kommt urkundlich schon 1362 vor und war als einträgliches Lehen zuerst dem Stifte Neumünster, dann den Domvikaren zinsbar. Der Bader mußte die Badestube an vorgeschriebenen Tagen heizen, eine bestimmte Anzahl

Personal haben und das nötige Inventar beschaffen; auch war ein Tarif für seine Leistungen festgesetzt. Die Badestube war

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 358