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Söhne den Mittelweg zwischen Barock und Rokoko ein, bis sie schließlich sich ganz dem letzteren Stile zuwandten. Von den Söhnen Jakob Auveras ist Johann Wolfgang der bedeutendste. Er schmückte den westlichen Mitteltrakt der Residenz, dessen Vorhof dort, wo jetzt der Monumentalbrunnen steht, durch ein kunstvolles, dreitoriges Gitter abgeschlossen war, mit mächtigen Löwen und den beiden Gruppen: der Kampf mit der lernäischen Schlange und Herkules Sieg über Antäus, Kunstwerke, die nach Beseitigung des Gitters 1821 in den Ringparkanlagen ihre Aufstellung fanden, da ein Transport nach München nicht gut möglich war. An den Herkulesgruppen war auch Lukas Anton von der Auvera beschäftigt. Die Gruppe Herkules und Antäus trägt am Unterteil die Inschrift: Wolfgang et Lucas Auvera hoc opus fecerunt. Ein Hauptwerk Johann Wolfgangs ist der Ölberg, der vor dem Dome stand und 1892 in den Friedhof versetzt wurde. Von den Arbeiten der Brüder Johann Wolfgangs ist das Kreuzigungsbild im Kreuzgange des hiesigen Domes von Lukas Anton Auvera und die Arbeiten Michael Josefs an der Residenz nebst seinen Statuen, Altar-und Heiligenbildern besonders bemerkenswert. Als Arbeit des Lukas Anton ist der bildnerische Schmuck des Vierröhrenbrunnens zu erwähnen. Die Gattin des Johann Wolfgang war eine Tochter des Würzburger Hofbildhauers Claudius Cure-und heiratete 1759 den Bildhauer Joh. Peter Wagner. Auch die Nachkommen der genannten Auvera ragten durch ihre Tätigkeit auf dem Gebiete der Kunst hervor.

Bachgasse.

1. (Pleicher-)Bezirk. Zieht parallel der Juliuspromenade von der Pleicherpfarrgasse zur Köllikerstraße. Entlang der südlichen Seite der Gasse läuft ein Bach, der seit einer Reihe von Jahren gedeckt ist und Kürnach heißt. Der Bach -urkundlich schon 779 erwähnt -hieß althochdeutsch QuirnachQuirn bedeutet so viel als Mühle, die Kürnach ist also identisch mit Mühlbach. Die Kürnach entspringt beim Dorfe Kürnach und nimmt ihren Lauf, bei der Schweinfurterstraße beginnend, durch die Stadt, auf ihrem Wege mehrere

Mühlen treibend. Hs.-Nr. 6-9. Karlstadter Gerberhof.

Badergasse.

7. (Peter-)Bezirk. Führt von dem Peterplatz in südwestlicher Richtung zur Sanderstraße. Im 15. Jahrhundert führten Bader-und Maiergasse den gemeinsamen Namen Zwerchgasse (zwerchen kommt vom zwerchen -kreuzen). Der Bader war ehedem der Besitzer von Badestuben. Die Bezeichnung Badergasse oder Baderstraße findet sich vielerorts. In unserer Badergasse dürften solche Stuben für die Vorstadt im Sand -eine solche wird bereits 1328 erwähnt -sich befunden haben (siehe auch Spiegelstraße).

Hs.-Nr. 11. Haus zur Hinteren Weinrebe. Das Haus zur großen Weinrebe befand sich Maiersgasse 7, jenes zur vorderen Weinrebe Münzgasse 10.

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