Vorschau

364

Stockfischhändlern. Diese sind heute, allerdings in kleinerer Zahl, in der Karmelitenstraße (Fischmarkt).

Talberg.

9. (Burkard-)Bezirk. Westlich von der Mergentheimerstraße gelegen. Die Gegend, die zu Heidingsfeld gehört, heißt seit den ältesten Zeiten der Dallenberg, auch Dahlenberg, welches Wort die mundartliche Form für Dohlenberg (Berg der Dohlen, einer Nabenart) ist. Einige Sprachforscher behaupten, der Name stamme von Dalle -Falte oder Vertiefung, wie sie etwa beim Druck auf einen nicht mehr ganz luftdichten Gummiball entsteht. Weil nun der genannte Berg nicht steil abfalle, sein Abhang auch keine schiefe Ebene bilde, sondern eine muldenförmige Vertiefung aufweise, hätten unsere Vorfahren diese Höhe Dallenberg genannt. Ob nun die eine oder die andere Deutung die richtige ist, soviel ist sicher, das; "Talberg" eine Wortverstümmelung darstellt und "Dallenberg" die ursprüngliche Bezeichnung ist. Schon im Jahre 1914 wurde deshalb auf Anregung des Hauptlehrers Dittmann von Heidingsfeld "durch Beschluß der beiden städtischen Kollegien für die fälschlicherweise angewandte Bezeichnung Talberg wieder die katastermäßige und einzig richtige Bezeichnung Dallenberg ein-geführt", und der Dallenbergverein Würzburg-Heidingsfeld hat durch Aufstellung von Wegbezeichnungstafeln, die den wiederhergestellten Namen tragen, mitgeholfen, der alten sinngemäßen Bezeichnung wieder Geltung zu verschaffen. Im Würzburger Wohnungsbuch heißt es nach wie vor: Talberg. Seit einer Reihe von Jahren haben sich dort Würzburger Familien Einfamilienhäuser errichtet. Der Talberg ist von mehreren Wegen durchquert. Sie heißen: Waldkugelweg, Unterer Talbergweg und Mittlerer Talbergweg. Weiter westlich liegen noch die Landhauskolonien Waldeck und Steinbachstal, letztere in der Höchberger Markung gelegen. Die Steinbachtal-Anlaqen des Verschönerungsvereins liegen südlich der Staatsstraße. Inmitte der Anlage wurde 1905 ein Schillerdenkmal (Relief) errichtet und feierlich enthüllt. Das 1864 bis 1865 im Steinbachtal errichtete Pulvermagazin wurde 1908 als solches aufgehoben. Es kam durch Kauf in den Besitz des Verschönerungsvereins, welcher es in das Restaurant Waldhaus

umbaute. Dieses wurde 1909 eröffnet. Im Walde (gegen Kist) liegt der Militärschießplatz.

Textorstraße.

2. (Hauger-)Bezirk. Zieht von Anfang der Semmelstraße in nördlicher Richtung bis zur Bahnhofstraße. Früher Haugerpfaffengasse. Die Umtaufe in Textorstraße geschah, weil das Wort Pfaff nach den heutigen Anschauungen für die Geistlichkeit als verletzend betrachtet wird. Cajetan Textor, geboren am 28. Dezember 1782 zu Markt Schwaben, Dr. Phil, und med. chir., Geh. Rat und Universitätsprofessor, Oberwundarzt des

Juliusspitals. Textor trug mit Schönlein, Marcus u. A. viel zum Aufschwung der hiesigen Universität bei. Er

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 364