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starb in Würzburg am 7. August 1860 in seinem Wohnhause Textorstraße 26.

Hs.-Nr. 15. Ehemals Hauger Mädchenschule.

Hs.-Nr. 19. Hauger Stiftshof zur Glocke.

Hs.-Nr. 24. Haus zum großen Schweizer.

Hs.-Nr. 26. Hof zum Ebersberg oder zum Naben. Ehemaliger Hauger Stiftshof. Nächst diesem Hofe errichteten die Bürger bei einer Fehde mit dem Bischof Albert, Graf v. Hohenlohe (1350-1372) im Jahre 1354 ein Tor, das sie nach Beendigung der Fehde wieder abbrechen mußten.

Teaterstraße.

Ost: 2. (Hauger-), West: 4. (Neumünster-)Bezirk. Zieht von der Juliuspromenade und Kaiserstrahe zum Residenzplatz.

Früher: Äußerer Graben im Gegensatz zum Inneren Graben. Die Straße entstand infolge einer 1738 vom Fürstbischof Friedrich Carl v. Schönborn erlassenen Verordnung, nach der der Graben der alten Stadtbefestigung ausgefüllt und überbaut werden sollte. Die Bauplätze am Zwinger wurden an einzelne Einwohner abgegeben unter der Bedingung, daß sie daselbst nach einem einheitlichen Plane die Häuser errichten. Die Bauplätze erhielten sie unentgeltlich nebst zehnjähriger Steuerfreiheit, nur mußten sie auf jede Nute einen Kreuzer Grundzins und die Handlohnspflicht legen lassen. Wer einen solchen Bauplatz übernommen, aber in einem Jahre weder zu bauen begonnen, noch den Bau nach drei Jahren vollendet hatte, verlor das Baurecht und der Bauplatz fiel der Herrschaft wieder anheim. Der "Äußere Graben" war für die damalige Zeit eine der schönsten Straßen Würzburgs.

In den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Straße in obere und untere Theaterstraße eingeteilt, dann erhielt sie den einheitlichen Namen Theaterstraße. Das Stadttheater befindet sich im Anwesen Nr. 18. Dieses Haus wurde 1750 von Balthasar Neumann nicht als Tempel der Thalia erbaut, sondern für das sittsame Zusammenleben adeliger Damen, für welche die Gräfin Maria v. Dernbach 1683 bezw. 1690 das adelige Damen-Stift zur hl. Anna gegründet hat. Die Testamentsvollstrecker erwarben zuerst 1725 das Haus und Kapelle zur goldenen Pforte (Domerpfarrgasse), 1750 wurde das Gebäude Theaterstraße 18 vom Architekten Neumann aufgeführt. Am

4. Juni 1803 wurde das Stift aufgehoben und das Gebäude verkauft. Der Käufer Graf Julius v. Soden errichtete darin mit Genehmigung der Regierung -aber nach vielen vorhergegangenen Schreibereien -eine Schaubühne. Die baulichen Veränderungen geschahen unter Leitung des Hofbaudirektors und Ingenieur-Hauptmanns Joh. Andr. Gärtner. Die Eröffnungsvorstellung fand am

3. August 1804 statt. Im gleichen Jahre bildete sich in den südlich gelegenen ParterreRäumen ein Kasino, mit welchem Hofkonditor J. G. Bevern mit Genehmigung der kurfürstlichen Landesdirektion ein "(Café noble für jeden Gesitteten aus allen Ständen" eröffnete. Aus diesem wurde dann später das Theater-Restaurant. Baron Münchhausen, der Schwiegersohn und Nachfolger des Grafen Soden, ließ im 1. Stock einen

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