preview

370

1857 als Dozent für Ohrenheilkunde an der Universität. T. wurde 1864 Professor und gründete die weltbekannte Zeitschrift "Archiv für Ohrenheilkunde". Eine Reihe von bedeutenden Werken entstammt seiner Feder. T. starb am 9. Januar 1890 in Würzburg in seiner Villa Friedenstraße 6.

Turmgasse.

1. (Pleicher-)Bezirk. Nebengasse der Pleichertorstraße. Früher Kleine Wallgasse. Der Turm, der in der Gasse (Nr. 9) steht, heißt Schneidturm. Derselbe diente bis zur Erbauung des neuen Gefängnisses in der Ottostraße (1892) als Gerichtsgefängnis. Die Zeit der Erbauung des Schneidturmes ist unbekannt. Er hatte zunächst fortifikatorischen Wert, diente aber zweifellos auch schon damals als sicherer Verwahrungsort für Verbrecher. Ein urkundlicher Nachweis darüber, daß er als Gefängnis benutzt wurde, findet sich erst 1764. Einer Sage nach sind im Schneidturm die zum Tode Verurteilten in die Arme einer mit Dolchen und Messern bewaffneten eisernen Jungfrau "gestürzt", in deren Umarmung sie sterben mußten. Hs.-Nr. 11. Die neue Pfisterei. Mit dem Familienwappen des Domherrn Johann Veit Freiherrn von Würzburg. 1842-1853 Eigentum der Maindampfschiffahrtsgesellschaft, welche in letztgenanntem Jahre wieder das Zeitliche segnete. Dann wurde ein (heute noch bestehender) Saal erbaut und ein Vergnügungsplatz, Westendhalle genannt, geschaffen. Das Geschäft

mißglückte aber. Das Anwesen diente dann den Zwecken einer Zigarrenfabrik, heute ist der Saal in ein Möbelmagazin umgewandelt.

Uhlandstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Neue Straße zwischen der Lessing-und Frühlingstraße. Johann Ludwig Uhland, geboren 26. April 1787 zu Tübingen, woselbst er auch am 13. November 1862 starb. U. studierte die Rechte und war Universitätsprofessor in seiner Vaterstadt. Von 1819 bis 1839 war er Mitglied der Abgeordnetenkammer. 1848 gehörte er der deutschen Nationalversammlung an. Wir verehren in Uhland einen hervorragenden Dichter und Literaturforscher, dessen Arbeiten den Mann erkennen lassen, welcher neben der wissenschaftlichen Methode und dem Forschereifer

das künstlerische Verständnis für Volks-und Kunstdichtung, für den Zusammenhang von Dichtung und Mythe besaß.

Ulmergasse.

4. (Neumünster-)Bezirk. Verbindet die Bronnbachergasse mit dem Inneren Graben. Der Hof Ulm wird 1358 urkundlich erwähnt, als er von der Bürgerswitwe Katharine Schollin um 450 Pfund Heller an das Bürgerspital käuflich überging. Im Jahre 1368 kaufte das Spital noch den nebenanliegenden Stadelhof, dem Herrn Konrad von Hanau, Probst zu Holzkirchen, gehörig, um 140 Pfund

Heller. Von den ältesten Zeiten bis zum heutigen Tage wurden in den ausgedehnten Kellereien des Ul

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 370