Vorschau

374

Am 27. Juli 1809 erfolgte die feierliche Überreichung der StiftungsUrkunde durch den Großherzog. König Ludwig I. sicherte durch ein Reskript vom

10. April 1826 den Fortbestand des Ursulinen-Instituts, dem die Bestimmung belassen wurde, "zum Wohle des Staates und der Kirche aus der ihm anvertrauten weiblichen Jugend gute Christinnen und Bürgerinnen, gute Hausmütter und Hausfrauen zu erziehen". Im Jahre 1909 erfolgten größere Um-bezw. Neubauten unter Leitung des Bauverwalters und Architekten Franz Fritz. Zwei ältere Bauwerke mußten dem Neubau der Höheren Töchterschule weichen. Wählend des Weltkriegs dienten Turn-und Musiksaal als Lazarett.

Einige Zeit zur Wende des 19. Jahrhunderts hieß die Gasse Enggasse, weil sie so schmal ist.

Hs.-Nr. 1. Hof zum Lindwurm, nach welchem eine Würzburger Familie ihren Namen führte.

Hs.-Nr. 2. Der alte Hof. Der alte Hof war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitze der Familie von Stern (Stör). Ein Mitglied derselben war Gründer des Bürgerspitals. 1360 verkaufte Bürgermeister Johann v. Stern den Hof an Domprobst Albrecht v. Heßburg. In späterer Zeit wurde der Hof Sitz des Domkapitelschen Pfortenamtes und hieß dann der alte Pfortenhof des Domkapitels. Unter dem Fürstbischof Adam Friedrich v. Seinsheim (1755-1779) wurde das Anwesen neu erbaut. An dem Tore ist eine Wappenmalerei: Zwischen zwei ruhenden Löwen drei Wappen: in der Mitte des Domstiftes, links des Dompropstes Ludwig von Frankenstein (1757 bis 1780) und des Domdechanten Philipp Groß von Trockau (1756 bis 1779). Eine Inschrift lautet: Haus zum Alten Hof. Einst Eigentum der Bürgerfamilien "vom Alten Hof" um 1250 und "vom Stern" vor 1360. Dann Besitz adeliger Domherrn und später bis 1802 Amtshaus des domstiftischen Pfortenamtes.

Hs.-Nr. 3. Die vordere Sauerschenke. Mit der Hinteren Sauerschenke (Wohlfahrtsgasse 8) einen Hof bildend. In alter Zeit dem Schottenkloster, dann dem Stift Neumünster gehörend. Nach der Säkularisation ging er in Privatbesitz über.

Hs.-Nr. 4. Bildete mit dem Haus Bockgasse 3 den Hof zum Füchslein von der Hölle. An dem Hause ist folgende Inschrift: Fuchselinus de inferno Urkunde 1284 zum Füchslein von der Hölle. Das Haus stammt in seiner jetzigen Gestalt etwa aus der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts.

Hs.-Nr. 5. Kos Scheckenbach.

Hs.-Nr. 7. Hof zum großen Propst Gerlach nach dem Besitzer, dem Propst Gerlach vom Neumünster. Später gehörte der Hof zum Teil dem Kloster Bildhausen, dann dem Augustinerkloster. Ober dem Tore befindet sich ein Wappen mit einer Inschrift.

H.-Nr. 8. Hof zum Kämmerer. Der erste Besitzer war ein Kämmerer. Dessen Witwe verkaufte den Hof an das Kloster Unterzell. 1690 kam er in Privatbesitz.

Hs.-Nr. 11. Ehemaliger Hof Eichsfeld. Der Besitzer, Herr Landesproduktenhändler Emil Rößler, ließ im Jahre 1913 das Haus mit seinem schönen Fachwerke gegen die Klostergasse restaurieren. Oberhalb des Tores wurde die Inschrift angebracht: Hof Eichsfeld 1328 * 1913.

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 374