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sigen Studentenverbindungen in ein eigenes neuerbautes Heim einziehen zu können, das sie den vorherigen Fährnissen einer steten Wanderschaft mit all ihren Unannehmlichkeiten entheben sollte. Wie machtvoll der A. G. V. sich entwickelt hat, davon gibt der stattliche, außerordentlich geräumige Neubau einen unanfechtbaren Beweis, der zugleich ein seltenes Zeugnis ablegt von der Treue und Leistungsfähigkeit des über 600 Mann starken Philisteriums, das auch den zweiten Bauaufwand wie den ersten vollständig aus seiner eigenen Tasche in wenigen Jahren gedeckt hat. Hinter der steinartig bearbeiteten, in Kunstbeton hergestellten Einfriedigung mit Holzfüllungen erhebt sich in geringem Abstand von der Straße die Hauptfassade: der Unterbau aus Randersackrer Muschelkalk, der Aufbau in Sandsteinarchitektur aus Heigenbrücker rotgeflammten Steinen ausgeführt mit dazwischenliegenden Putzfeldern aus Steinfelser Edelputzmaterial, alles in kräftigen, gediegenen Formen und durchaus im Nahmen der bodenständigen Bauweise gehalten. Der Hauptbau ist durch einen emblemegeschmückten Giebel bekrönt, dem sich die beiden Flügelbauten in natürlicher Weise anschmiegen, das Ganze in absichtlich einfachen Formen gehalten und schon durch die Silhouette allein wirkend. Die Seitenentwicklung des Gebäudes mit dem großen Saalbau geht gewaltig in die Tiefe und es ist erstaunlich, was der Architekt hier trotz des winkeligen Bauplatzes unbeschadet der Gesamtwirkung des Gebäudes und der nachbarlichen Rechte alles unterzubringen verstanden hat. Sogar noch ein großer Garten bleibt zur Verfügung. Das Erdgeschoß umfaßt außer dem geräumigen, vornehmen Vestibül und Haupttreppenhaus eine Garderobe, das Empfangs-, Vorstands-, Philister-, Spiel-, Musik-und Lesezimmer, das Archiv, den 115 Quadratmeter großen Kneipsaal und eine Gartenterasse; das erste Geschoß die große Garderobe, Wandelhalle, den 200 Quadratmeter großen Festsaal, das Musikpodium, das Instrumentenzimmer, verschiedene Nebenräume und den Wandelgang, das zweite Geschoß den kleinen Saal, die Galerie mit Nebenräumen, den Fechtboden nebst Wasch-und Baderaum, sowie eine große Terrasse; im Dachgeschoß befinden sich große Speicherräume sowie die Umluftheizung für den Festsaal. Die ganze Anlage zeigt große Zweckmäßigkeit. Übersichtlichkeit und Raumausnützung bis ins Einzelne. Im Kriege 1914/18 war in dem Anwesen ein Reserve-Lazarett untergebracht.
Veitshöchheimerstraße.
1. (Pleicher-) Bezirk. Zieht von der Pleichertorstraße nordwestlich gegen Veitshöchheim.
Veitshöchheim hieß in alter Zeit Hochheim und Höchheim. Historisch wurde Veitshöchheim durch eine dort im Jahre 1246 erfolgte Kaiserwahl. Friedrich
II. war vom Papste entsetzt worden und auf sein Geheiß versammelten sich die Fürsten zur Wahl eines neuen Kaisers in Würzburg. Von hier begaben sie sich aus Furcht vor störenden Auftritten -die Bürger waren Anhänger Friedrichs -nach Veitshöchheim. Dort wurde unter Zelten auf freiem Felde Landgraf Heinrich von Thüringen, genannt Raspe, unter dem Namen Heinrich VII. zum deutschen Kaiser gewählt. -Das Schloß entstand unter Johann Gott