Vorschau

390

beninstitut als Seminarübungsschule. Im Jahre 1857 wurde wieder eine eigene Seminarübungsschule errichtet.

Wittelsbacherstraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Im Frauenland, beim neuen Schullehrerseminar. Erklärung siehe unter Wittelsbacherplatz.

Wölffelstraße.

8. (Sanderau-)Bezirk. Zieht von der Virchowstraße zur Blumenstraße, in das Maingäßchen mündend. Früher ein Teil des Maingäßchens. Privatier und früherer Konditor Julius Wölffel, gestorben am 22. Dezember 1879, hat durch Testament sein Vermögen "zur Errichtung eines Spitals in Würzburg für dienstunfähige Gesellen und Knechte, welche in hiesiger Stadt und Umgegend gedient haben" bestimmt. Die Stiftung wurde aber erst 1884 ausbezahlt, da der Sohn Wölffels, der Graveur Julius Friedrich Wölffel, das Testament angefochten hatte. Der Prozeß endete mit einem Vergleich. Das der Stiftung überwiesene Vermögen betrug rund 300 000 M. Das Haus

Virchowstraße Hs.-Nr. 14 ist Eigentum der Wölffelstiftung. Das Spital wurde 1885 feierlich eröffnet.

Wöllergasse.

4. (Neumünster-)Bezirk. Verbindet die Dominikanergasse mit dem Grabenberg. Früher Untere Wöllergasse, die heutige Oberthürgasse war die Obere Wöllergasse. In alter Zeit hatte die Wöllergasse den Namen Wollenslager, dann Wöllenergasse. Die Bewohner derselben beschäftigten sich hauptsächlich mit der Bereitung von Wolle. Hs.-Nr. 1. Haus beim roten Hahnen zur Gans am Spies. Hs.-Nr. 4. Das vormalige Armenhaus zur Himmelskrone. Hs.-Nr. 11. Vereinshaus des Katholischen Gesellenvereins. An Stelle zweier alter Häuser errichtet und am 25. Juli feierlich eingeweiht und eröffnet. Die Fassade schmückt ein Hochrelief, den Abschied des Wandergesellen von den Eltern und dessen Willkomm in der Herberge darstellend. Das Anwesen enthält neben einigen Mietwohnungen 14 Herbergszimmer mit 30 Betten,

ein Wirtschaftszimmer zum allgemeinen Gebrauch, einen größeren Saal mit Vorzimmer, Bibliothek, Konferenzsaal, Kegelbahn und Schießhalle.

Wörtstraße.

10. (Zellerau-)Bezirk. Zieht von der Jägerstraße nordwärts gegen den Main zu. An der Schlacht bei Wörth -6. August 1870 -hatten die beiden bayerischen Armeekorps und namentlich die Würzburger Garnison rühmlichen Anteil. Der Tag endete mit der wilden Flucht der Franzosen unter Mac Mahon. Der Verlust der Deutschen betrug insgesamt 489 Offiziere und 10 153 Mann, jener der

Franzosen an Toten und Verwundeten 8000, an Gefangenen 9000 Mann. Hs.-Nr. 19. Ehemals Bezirkskommando und Hauptmeldeamt. Erbaut 1894.

Virtuelle Bibliothek Würzburg

Virtuelle Bibliothek  > 30/NZ 97959 M533(2) - Würzburgs Straßen und Bauten - ein Beitrag zur Heimatkun...  > Seite 390